
In einem Interview mit TechRadar hat sich James Cameron („Avatar: Aufbruch nach Pandora“) sowohl speziell zur 3D-Konvertierung seines Blockbusters „Titanic“ als auch der Zukunft der 3D-Technik im Allgemeinen geäußert. Mittlerweile hat Cameron mit seinem Kamermann Vince Pace die Cameron Pace Group gegründet, mit der er andere Filmemacher im Bezug auf 3D-Einbindung berät und austattet. Aktuell arbeitet er mit der BBC an einem 3D-Film über Dinosaurier. So sieht Cameron dann auch die Zukunft des Fernsehens in 3D und lobt die englischen Länder für ihre Voraussicht.
„Das Vereinigte Königreich wartet nicht erst auf eine massive Verbreitung in den Haushalten, sondern denkt auch an die Sports Bars und Kneipen. Das ist eine sehr kreative Herangehensweise, die international funktionieren kann“, beurteilt Cameron die Strategie der BBC und Skys.
Mit der Cameron Pace Group will Cameron laut eigenen Aussagen einen neuen Standard für 3D schaffen, ähnlich wie Lucas es mit THX erreicht hat. Parallel räumt Cameron ein, dass nicht nur die Qualität zähle, sondern man den 3D-Interessenten auch mehr Material liefern müsse: „Die Kunden wollen mehr Inhalte, damit sich der Kauf eines 3D-TVs auszahlt.“ Folglich rechnet Cameron erst mit weitreichender 3D-Adoption, wenn es mehr 3D-TV-Sender gibt und die Preise für 3D-Fernseher sinken.
Cameron hat allerdings viele Schelte für 3D-Filme übrig, die nur auf Gimmicks basieren. Etwa wirft er „Piranha 3D“ eine schlechte Story vor, die teilweise einfach nur anhält, um ein paar Effekte einzustreuen: „Hier beeinflusst 3D die Filmemacher, aber es sollte eigentlich umgekehrt sein.“ Als Gegenbeispiel nennt Cameron „Transformers 3“: „Hier wurde 3D sehr gut eingebunden und von Anfang an einbezogen.“
Neben 3D sieht Cameron Aufnahmen mit höheren Bildraten als 24p als die Zukunft an. Er möchte aus diesem Grund den Nachfolger zu „Avatar: Aufbruch nach Pandora“ mit 48 Bildern pro Sekunde drehen und glaubt, dass andere Regisseure rasch nachziehen werden. Auch Peter Jackson dreht „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ beispielweise schon jetzt mit 48 fps.
Bekanntermaßen hält James Cameron wenig von konvertierten 3D-Filmen, entschloss sich aber dennoch „Titanic“ nachträglich in 3D umzusetzen. Eine Erfahrung, die laut Cameron wesentlich weniger Spaß gemacht hat als direkt in 3D zu drehen. So müsse er auf etliche Details achten, um einen guten Effekt zu erzielen und stundenlang über einzelnen Szenen grübeln. Dennoch soll sich die Konvertierung des Films deutlich von anderen 3D-Nachbearbeitung wie „Kampf der Titanen“ unterscheiden. Cameron erklärt, man habe 18 Mio. US-Dollar investiert und ein Jahr an dem Projekt getüfelt. Bei „Kampf der Titanen“ sei man hingegen ähnlich vorgegangen, als würde man den Ton einfügen und so funktioniere die 3D-Einbindung eben nicht. Der Regisseur müsse jederzeit mitwirken.
Zum Schluss gesteht Cameron 3D weiterhin eine große Zukunft zu und glaubt, dass besonders autostereoskopische Displays an Smartphones, Tablets oder Notebooks ihren Teil zur weiteren Verbreitung der Technik beitragen werden.
Quelle: TechRadar
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