Konsole, PC, Handheld oder Smartphone: Welche Hardware eignet sich für wen?

Wer in Sachen Hardware eine Neuanschaffung plant, steht natürlich vor einer wichtigen Entscheidung: Eine der diversen Konsolen, ein PC, ein Handheld oder ganz einfach ein Upgrade zum aktuellen Smartphone? Bei der Kaufentscheidung gibt es wesentliche Punkte zu beachten, sowohl was Kosten, technische Möglichkeiten, Flexibilität wie auch die bevorzugten Spiele und Multiplayer-Fähigkeiten betrifft, um gemeinsam mit Freunden spielen zu können. Eine „beste Wahl“ gibt es dabei nicht, wohl aber die passendste Wahl für jeden Gamer-Typ.

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Die Kostenfrage

Generell ist die Wahl der Hardware natürlich eine Budgetfrage und in jedem Fall mit einem gewissen finanziellen Aufwand verbunden. Dabei sind sowohl kurzfristige Anschaffungskosten wie auch langfristige Kosten zu beachten, und wo man am ehesten sparen möchte. Konsolen werden trotz leichtem Rückgang in der Nachfrage keineswegs günstiger: Die PlayStation 5 kostet im Handel 499,99 Euro beziehungsweise 399,99 Euro für die digitale Version. Vergleichbar ist damit die Xbox X Serie für 499,99 Euro. Wer weniger berappen möchte, kann natürlich auf eine ältere Version zurückgreifen, während es dabei jedoch bei neuen Spielen zu Kompatibilitätsproblemen kommen kann.

Etwas günstiger ist man mit einer Nintendo Switch dabei, die neue OLED-Version kam am 21. Oktober für 350 Euro auf den Markt, wobei natürlich auch attraktive Bundles mit Spielen für geringen Aufpreis erhältlich sind. Wer sein Gaming-System gerne mit sich nimmt, ist mit diesem Handheld gut beraten, kann sich aber inzwischen auf über eine Alternative freuen: Valve hat pünktlich zum Weihnachtsgeschäft mit Steam Deck sein eigenes Handheld angekündigt, das ab 1. Dezember in den Versand geht, die Vorbestellung läuft bereits seit Juli. Die Kosten beginnen bei 419 Euro für das 64 GB-Modell, das 256-GB Modell kostet 549 Euro, die 512-GB Version ist für 679 Euro zu haben – wobei dieses Handheld einem PC in technischen Fähigkeiten in nichts nachstehen und sogar einfacher zu steuern sein soll.

Unklarer ist die Preisfrage bei einem PC – viele Fans bauen sich den Computer selbst zusammen, investieren in verschiedene Einzelkomponenten und stocken die Hardware – anders als bei Konsolen – oftmals später auf, weshalb die Anschaffungskosten eher relativ sind. Die Entscheidung für den Upgrade des Smartphones ist ebenso individuell, da die meisten Handys mit Vertrag subventioniert gekauft werden.

Games und Games-Kosten

Welche Spiele auf dem Gerät gespielt werden sollen, ist bei der Kaufentscheidung ebenfalls relevant, zumal sogar bei den unterschiedlichen Konsolen-Herstellern Unterschiede bestehen, welche Spiele zur Verfügung stehen. Ein Blick auf die bevorzugten Spiele und bei welchen Herstellern sie verfügbar sind, ist wichtig! Konsole-Games liegen preislich in der Regel höher als beim PC, wo vor allem die Plattform Steam zahlreiche angesagte Games zu niedrigem Preis zur Verfügung stehen. Noch besser sieht es hier bei Smartphones aus – die Mehrzahl der Gaming-Apps im Google Play Store oder iTunes App Store sind kostenlos zu haben, seien es Adventure-Games, Puzzle-Spiele oder das stetig wachsende Angebot der Casino Provider. Wirklich kostenlos geht es hier oft nicht zu, da dem Kunden nach Herunterladen oftmals verlockende In-App Käufe angeboten werden. Der Anteil dieser In-App Käufe stieg in den vergangenen Jahren drastisch an und verzeichnete zwischen 2019 und 2020 allein einen Anstieg von 24 Prozent, während der Umsatz von App-Käufen selbst laut Statistik vom Verband der Deutschen Games-Branche um 15 Prozent zurückging.

Was sich derzeit stark verbessert ist systemübergreifendes Spielen bei Multiplayer-Games, so dass sich auch Freunde mit unterschiedlicher Hardware verbinden und gemeinsam spielen können. Das gilt sowohl für die unterschiedlichen Konsolen wie auch zwischen Konsolen und Handhelds, während PC-Spieler zwar meist miteinander gamen können, dabei jedoch weitgehend unter sich bleiben.

Technisches Geschick

Wer sich eine Konsole wie die neue PlayStation 5, Xbox X oder einen Nintendo Switch fürs Spielen unterwegs anschafft, braucht das Gerät in der Regel nur einzuschalten, die Bedienung ist auch für Laien total unkompliziert. Wer diese Systeme manipulieren und verändern möchte, braucht allerdings erhebliches technisches Wissen. Auch Apple lässt derzeit Gerüchte um eine Handheld-Konsole lautwerden, und wer bisher auf einem iPhone oder iPad spielt, weiß, dass der Hersteller das Handling kinderleicht macht, jedoch ohne jegliche technische Variationsmöglichkeit. Eine Ausnahme in diesem Bereich wird das Valve Steam Deck bilden, das ebenso wie ein PC beliebig konfiguriert werden kann, was bedeutet: mehr Flexibilität beim Spiel, gewisse technische Fähigkeiten sind jedoch genau wie beim Computer nötig, wenn man selbst ans Programmieren und Konfigurieren gehen möchte. Zudem lassen sich PCs noch mehr als Konsolen um Zubehör erweitern – seien es Grafikkarten, Monitore, VR-Headsets und eine weitaus größere Auswahl an Controllern als bei Konsolen.

Wohin geht der Trend?

Wer jetzt eine Kaufentscheidung für die künftige Hardware treffen möchte, mag sich dafür interessieren, wohin derzeit der allgemeine Trend geht, denn wenngleich es die Hersteller immer leichter machen systemübergreifend mit anderen zu spielen, bestehen nach wie vor Hürden. Auch dem zunehmenden Anspruch an Flexibilität trägt die Marktentwicklung Rechnung – und wer will schon alleine von daheim aus spielen, wenn sich die Freunde und Bekannten mit Handhelds und Smartphone zum Gaming treffen? Bereits 2018 ergab sich hier eine deutliche Tendenz zu mehr mobilem Verhalten, als das Smartphone offiziell zur beliebtesten Spieleplattform der Deutschen wurde – vor PCs auf Platz zwei, Konsolen auf Platz drei und weit vor Tablets. Geringe Kosten bei der Games-Anschaffung spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Tatsache, dass das Smartphone einfach immer und überall mit dabei ist. Ständig kommen neue Apps auf den Markt, oftmals ganz umsonst, wobei der Umsatz vor allem aus In-App Käufen und Abonnements stammt – eine schlaue Strategie der Entwickler. Auch die Hardware-Hersteller erkennen das Marktpotenzial und bringen mittlerweile immer mehr spezielle Gaming-Phones auf den Markt, mit besonders großen Displays, starken Akkus und extrem schnellen Bildwiederholraten, so dass gerade in diesem Branchensegment in der nahen Zukunft die meisten technischen Neuerungen zu erwarten sind.

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