Redmi Note 11: Smartphone der unteren Mittelklasse im Test - Seite 4

Xiaomis neues Modell für 199 Euro schlägt sich wacker

Anzeige

Display & Kamera

Das Redmi Note 11 bringt ein AMOLED-Display mit erhöhter Bildwiederholrate von 90 Hz mit. Das wäre zum Preis von weniger als 200 Euro vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen. Allerdings wirkt die Farbwiedergabe deutlich weniger präzise als an höherwertigen Modelle wie etwa dem Mi 11. Man sollte also im Kopf behalten, dass AMOLED eben auch nicht gleich AMOLED ist. Für Multimedia-Freunde dürfte auch erfreulich sein, dass das Gerät für Widevine L1 bereit ist, also HD-Streams von Anbietern wie Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ abrufen kann.

HDR unterstützt das Redmi Note 11 jedoch nicht und auch sonst ist es für den Besitzer nicht wirklich möglich, die Darstellung ab Werk anzupassen. Verschiedene Farbmodi wie sRGB, DCI-P3 oder die automatische Anpassung der Darstellung sind also nicht auswählbar. Der Bildschirm des Redmi Note 11 kommt bei Sonneneinstrahlung etwas an seine Grenzen, ist aber in der Regel noch lesbar. Videos anzuschauen, macht dann aber kaum noch Freude.

Auch wenn das Redmi Note 11 formal eine Quad-Kamera bringt, sind im Alltag eigentlich nur die Weitwinkel- und die Ultra-Weitwinkel-Linsen relevant. Wie üblich, so ist die Makro-Kamera eher ein Marketing-Gimmick. Sie knipst verwaschene und in der Regel unscharfe Bilder, es sei denn man hat beim Frickeln, mangels Autofokus, Glück und steht absolut perfekt und mit ruhiger Hand vor einem regungslosen Objekt.

Aufnahmen mit der Hauptlinse wirken am kleinen Smartphone-Screen meistens sauber, offenbaren dann aber auf größeren Bildschirmen oder beim Hereinzoomen ihre Schwächen. Es fehlt den Aufnahmen aber auch etwas an der Dynamik, die man von besseren Mittelklasse-Smartphones bzw. ihren Kameras gewohnt ist. Dafür hat das Redmi Note 11 aber einen Pro-Modus an Bord, der in dieser Preisklasse kein Standard ist. Hier können Nutzer ISO, Shutter-Speed & Co. manuell beeinflussen.

Die Ultra-Weitwinkel-Linse zeigt deutlich weniger Details als die hochauflösendere Weitwinkel-Linse und bricht auch in der Bildqualität bei wenig Licht rascher ein. Generell gehen die Fotos in Ordnung, sind aber eben in der Smartphone-Mittelklasse nicht mehr als unteres Mittelmaß.

Die Frontkamera knipst solide Selfies, hat aber auch nach Abschaltung der Verschönerungs-Filter stets einen etwas künstlichen Look. Hier hat Xiaomi wohl ab Werk die Rauschfilter etwas zu hoch gedreht.

André Westphal

Redakteur

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert