QD-OLED: LG Display stichelt gegen die Technologie von Samsung Display

Burn-in-Risiko sei deutlich höher als bei WOLEDs

LG Display fertigt WOLED-Panels, wie sie nicht nur vom Mutterkonzern LG Electronics für TV-Geräte verwendet werden, sondern auch von Partnern wie Panasonic, Philips oder Sony. Samsung Display wiederum bietet seit dem letzten Jahr sogenannte QD-OLED-Displays an. Jene basieren ebenfalls auf der OLED-Technologie, weichen aber technisch in einigen Punkten ab. Bisher haben sowohl der Mutterkonzern Samsung Electronics als auch Sony QD-OLED-TVs in den Handel gebracht. Doch LG Display beäugt jene Modelle skeptisch. Denn man unterstellt ihnen eine erhöhte Gefahr für das Einbrennen.

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Einbrennen oder auch Burn-in meine einen Effekt, bei dem statische Bildinhalte dauerhaft als Geisterbilder bzw. “Schatten” zu sehen bleiben. Das kann den Sehgenuss erheblich trüben. Genau wie anno dazumal Plasma-TVs sind auch OLED-Modelle grundsätzlich dafür anfällig. Hersteller ergreifen aber Gegenmaßnahmen wie das automatische Verschieben der Pixel in regelmäßigen Abständen sowie Kompensationszyklen, die im Standby-Betrieb laufen können. Daher sollte man OLED-TVs etwa nie dauerhaft vom Strom trennen. Auch für Monitore gelten diese Hinweise.

Beispielsweise bietet Alienware entsprechende QD-OLED-Monitore für Gamer an. Doch wie kommt LG Display nun zum Ergebnis, dass QD-OLED anfälliger für Burn-in wären? Dabei beruft man sich unter anderem auf Langzeittests des Magazins Rtings. Die hätten gezeigt, dass kein Einbrennen an den LG C2 und G2 zu sehen gewesen sei, bei den gleichen Testdurchläufen der Effekt aber an den QD-OLEDs Sony Bravia XR A95K und insbesondere dem Samsung S95B aufgetreten sein.

LG Display erklärt, dies liege an dem abweichenden Pixelaufbau. WOLEDs arbeiten mit zusätzlichen, weißen Pixeln, welche die anderen, farbigen Subpixel entlasten. Das ist jedoch bei den QD-OLEDs nicht der Fall, wodurch die Abnutzung größer sei und es ergo schneller zum Einbrennen komme. Samsung Display hat sich dazu wiederum bisher noch nicht geäußert.

Zu vermuten ist, dass Samsung Display dem Rivalen entgegnen würde, dass die neue Generation der S95C bereits die Abwärme besser ableiten kann und auf andere Materialien setzt. Möglicherweise sieht man auch die Tests von Rtings kritisch, die recht extrem sind und wenig mit dem Nutzungsalltag der meisten Anwender zu tun haben dürften. Das wäre aber wiederum ein wenig scheinheilig, denn der Mutterkonzern stichelte mit den Testergebnissen in der Vergangenheit auch gegen Burn-in an den LG-WOLED.

Quelle: Forbes

André Westphal

Redakteur

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