Maximaler Spielerschutz, hohe Einschränkungen – Online Casinos in Deutschland

Computerspiele sind längst nicht mehr nur etwas für junge Menschen und Nerds, die das Sonnenlicht scheuen. Sie sind seit Jahren in der breiten Masse angekommen, selbst ältere Semester beschäftigen sich bisweilen regelmäßig mit den virtuellen Welten, in die man per Controller oder Maus und Tastatur eintauchen kann. Dabei geht es entweder in fantastische Reiche oder es werden Situationen aus dem echten Leben nachgestellt, so wie beispielsweise in Sportsimulationen. Auch Rennspiele, Echtzeit-Strategietitel oder so mancher Ego-Shooter sind an die Realität angelehnt.

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Eine ganz andere Nische der Computerspiele, die ihren Ursprung ebenfalls im wahren Leben haben, sind Online-Glücksspiele. Sie bilden die bunten Automaten, die man aus Spielotheken und Eckkneipen kennt, und verschiedene klassische Casinospiele nach, inklusive der Möglichkeit, mit ihnen Geld gewinnen oder verlieren zu können. Ebenso wie es für PC- und Konsolenspiele bestimmte Entwicklerstudios gibt, die durch die Veröffentlichung erfolgreicher AAA-Titel zu einigem Ruhm gelangt sind, haben auch in der Glücksspielbranche manche Spielehersteller echte Hits landen können und sind so zu Stars der Szene geworden. Wer sich beispielsweise im Internet Casino Playtech Games anschaut, wird verstehen, warum dieser Provider zu den besten gehört.

Allerdings bewegte man sich als deutscher Spieler lange Zeit in einer rechtlichen Grauzone, wenn man Online Casinos aufgesucht hat, um sein Glück herauszufordern. Die Bundesländer konnten oder wollten sich über Jahre hinweg nicht auf eine gemeinsame Regelung hinsichtlich des Glücksspiels im Netz einigen. Dies hat sich am 1. Juli 2021 geändert, als nach langen Verhandlungen endlich der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft trat. Er macht das Spiel um echte Gewinne höchst offiziell legal, geht jedoch auch mit zahlreichen Bestimmungen einher, die vor allem dem Spielerschutz dienen.

Grundlage ist die deutsche Glücksspiellizenz

Wer in Deutschland lebt und Glücksspielangebote nutzen möchte, muss darauf achten, nur bei zugelassenen Anbietern zu spielen. Das bedeutet umgekehrt auch, dass ein Online-Spielhallenbetreiber, der seine Dienste hierzulande anbieten möchte, verpflichtet ist, eine deutsche Lizenz nachweisen zu können. Für die Erteilung entsprechender Konzessionen, aber auch für das Auffinden und Unterbinden illegaler Angebote ist die neu geschaffene Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder zuständig, eine Anstalt des öffentlichen Rechts, die ihren Sitz in Halle (Saale) hat und seit dem 1. Januar 2023 tätig ist.

Quelle: pexels.com

Die Behörde bietet dabei auch umfangreiche Informationen für Spielerinnen und Spieler. Die aktuell wertvollste Hilfestellung dürfte die Whitelist sein, in der alle in Deutschland lizenzierten Online-Spielhallen und ihre Betreiber aufgeführt sind. So findet man zügig einen Anbieter, bei dem man legal spielen kann. Doch was ist mit den unzähligen anderen Online Casinos, die über europäische Glücksspiellizenzen etwa aus Malta oder Curaçao verfügen?

Diese sind zwar grundsätzlich vertrauenswürdig und sicher und akzeptieren zu großen Teilen auch deutsche Kunden, doch dürfen sie in Deutschland nicht agieren. Gemäß EU-Recht sollte ihnen das eigentlich gestattet sein, allerdings besteht für sie ein Betriebsverbot in Deutschland, das laut einer Entscheidung des Bundesgerichtshofs mit europäischem Recht vereinbar ist.

Vielfalt bleibt auf der Strecke

Mit den neuen Regelungen, die seit dem 1. Juli 2021 gelten, hat es weitreichende Änderungen gegeben, was das Anbieten verschiedener Arten von Glücksspielen betrifft. Prinzipiell dürfen nach wie vor die üblichen Casinospiele bereitgestellt werden, jedoch nicht mehr auf einer gemeinsamen Plattform. Außerdem müssen separate Lizenzen für virtuelle Automatenspiele, Online-Poker, Online-Casinospiele und Sportwetten erworben werden.

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Für Online Casinos bedeutet dies, dass sie auf ihren Plattformen nur noch Spielautomaten anbieten dürfen. Diese auch Slots genannten Nachfahren der legendären Einarmigen Banditen sind bei Spielern zwar ungemein beliebt und bilden in praktisch jedem Casino der Welt die umfangreichste Kategorie, doch wer die virtuelle Nachbildung einer traditionellen Spielbank besucht, erwartet sicherlich auch, dort die Tischspiel-Klassiker Roulette, Blackjack und Baccarat anzutreffen. Ebenso gehört Poker zum Standard. All diese Games sind in deutschen Online-Spielhallen nun aber tabu.

Immerhin gibt es separate Plattformen für Poker. Echte Pokerfans haben ohnehin schon immer vorzugsweise auf den einschlägigen Portalen gespielt. Für die restlichen Casino-Klassiker sieht es hingegen schlecht aus. Nach aktuellem Stand hat noch kein einziger Anbieter eine deutsche Lizenz für derartige Spiele erhalten.

Ziel ist der Schutz der Spieler vor sich selbst

Dass Glücksspiele ein hohes Suchtpotenzial bergen, ist keine neue Erkenntnis. Umso wichtiger ist es daher, die Gefahr des Abdriftens in problematisches Spielverhalten zu minimieren. Dafür wurden verschiedene Maßnahmen definiert, die deutsche Lizenznehmer einzuhalten haben und den Spieler gewissermaßen vor sich selbst schützen sollen. Es ist unter anderem nicht möglich, mehr als eine Online-Spielhalle zur selben Zeit zu besuchen. Auch das Spielen mehrerer Automaten gleichzeitig in unterschiedlichen Browserfenstern wird unterbunden. Technisch verwirklicht wird dies mit der Sperrdatei OASIS, an deren System alle deutschen Online-Glücksspielanbieter angeschlossen sind.

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Weitere Einschränkungen betreffen das monatliche Einzahlungslimit, das bei 1.000 Euro liegt und casinoübergreifend gilt, sowie den maximal möglichen Einsatz. Pro Runde darf demnach nicht mehr als 1 Euro riskiert werden. Außerdem müssen zwischen zwei Spins wenigstens 5 Sekunden vergehen. Zusätzlich ist die Autoplay-Funktion bei allen Slots deaktiviert.

Im Übrigen sind Kryptowährungen in deutschen Spielhallen nicht erlaubt. Alle Zahlungen müssen zweifelsfrei einem Spieler zugeordnet werden können. Grundsätzlich könnte man also auch per Handyrechnung bezahlen Casino Games nutzen, allerdings ist uns kein Mobilfunkprovider bekannt, bei dem diese Zahlungsmethode in Deutschland funktionieren würde.

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