Google Threat Intelligence Group: Update zu iranischen Cyber-Bedrohungen

(Auszug aus der Pressemitteilung)

Die USA haben in den Iran-Israel-Krieg eingegriffen und dadurch die Dynamik dieser Auseinandersetzung verändert. John Hultquist, Chefanalyst der Google Threat Intelligence Group (GTIG), mit seiner Einschätzung zu vergangenen und möglichen zukünftigen iranischen Cyberaktivitäten:

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„Angesichts der jüngsten Entwicklungen ist die Wahrscheinlichkeit, dass iranische Cyberakteure US-Ziele ins Visier nehmen, gestiegen. In den letzten Jahren haben sie ihre Angriffe hauptsächlich auf Israel gerichtet, insbesondere nach dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Diese Aktivitäten liefern uns wichtige Einblicke in die Fähigkeiten und Grenzen der iranischen Akteure:

Der Iran hat mit disruptiven Cyberangriffen gemischte Ergebnisse erzielt und übertreibt häufig, um die psychologische Wirkung zu verstärken. Wir sollten diese Vorfälle nicht überschätzen und den Akteuren dadurch ungewollt helfen. Die Auswirkungen eines iranischen Angriffs können für einzelne Unternehmen sehr ernst sein. Sie können sich jedoch darauf vorbereiten, indem sie dieselben Maßnahmen ergreifen, die beispielsweise auch zur Abwehr von Ransomware nötig sind.

Der Iran betreibt in den USA bereits Cyberspionage, um direkt oder indirekt Einblicke ins geopolitische Geschehen zu gewinnen und Personen zu überwachen, die für den Iran von hohem Interesse sind. Wer Berührung mit der Iran-Politik hat, wird häufig durch Social-Engineering-Methoden angegriffen und über offizielle oder persönliche E-Mail-Konten kontaktiert. Einzelpersonen werden auch indirekt Opfer von iranischer Cyberspionage, wenn die Bedrohungsakteure Telekommunikationsunternehmen, Fluggesellschaften, das Gastgewerbe und andere Organisationen ins Visier nehmen, die über Daten verfügen, mit denen sich Personen von hohem Interesse identifizieren und überwachen lassen.“

John Hultquist, Google Threat Intelligence