Der globale Speichermarkt könnte in den kommenden Monaten an Volatilität verlieren, eine echte Entspannung bei den Preisen ist jedoch nicht in Sicht. Diese Einschätzung äußerte Edward Crisler, PR-Manager von Sapphire, kürzlich in einem Gespräch. Demnach rechnet das Unternehmen damit, dass sich die DRAM-Preise innerhalb von etwa sechs bis acht Monaten stabilisieren könnten. Eine Rückkehr zu den Preisniveaus vergangener Jahre hält der Grafikkartenhersteller allerdings für unrealistisch.
Crisler beschreibt die aktuelle Marktsituation als angespannt und von Unsicherheit geprägt. Auf der Angebotsseite sorgen begrenzte Produktionskapazitäten für Druck, während auf der Nachfrageseite weiterhin mehrere Segmente – von PCs über Server bis hin zu KI-Anwendungen – gleichzeitig um Speicherchips konkurrieren. Hinzu kommt eine Planungsunsicherheit entlang der gesamten Lieferkette. Ähnlich wie bei ungeklärten Zoll- oder Handelsfragen reagieren Hersteller und Vertriebspartner vorsichtig, passen Bestellmengen an und vermeiden hohe Lagerbestände. Dieses defensive Verhalten kann Preisschwankungen zusätzlich verstärken, selbst wenn die reale Nachfrage relativ stabil ist.
Wichtig ist laut Crisler die Unterscheidung zwischen Stabilisierung und Preisrückgang. Auch wenn sich die teils starken wöchentlichen Schwankungen legen sollten, kann sich der Markt auf einem höheren Preisplateau einpendeln. Die Entwicklung bei DDR5-Speicher dient hier als Beispiel: Trotz der mittlerweile breiten Verfügbarkeit zeigte sich, wie schnell Preise steigen können, wenn Kapazitäten knapp sind und der Wettbewerb um Liefermengen zunimmt.
Für den Grafikkartenmarkt haben diese Entwicklungen direkte Konsequenzen. GPUs sind stark von der Verfügbarkeit und den Kosten von VRAM abhängig. Steigende Speicherpreise erhöhen die Produktionskosten für Boardpartner und werden häufig an den Handel weitergegeben. Laut Crisler sind entsprechende Preisanpassungen in Teilen des Marktes bereits sichtbar.
Bemerkenswert ist jedoch Crislers Haltung gegenüber Konsumenten. Er warnt vor Panikkäufen, da diese die Nachfrage künstlich beschleunigen und hohe Preise weiter zementieren können. Sein Rat an Gamer: Wer aktuell zufrieden ist, sollte größere Upgrades aufschieben und abwarten, bis der Markt berechenbarer wird.
Quelle: Hardware Unboxed @ YouTube

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