In vielen Branchen wird immer noch viel gejammert, reduziert, entlassen, aber im Computerbereich gibt es Anzeichen für eine Erholung von der Wirtschaftskrise. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden mehr Grafikchips verkauft als im vierten Quartal des letzten Jahres – ein Phänomen, das langjährigen Trends widerspricht. Üblicherweise gehen die Verkaufszahlen nach dem Weihnachtsgeschäft zurück, in diesem Jahr ist es genau umgekehrt.
Zwei Marktforschungsinstitute berichten von dieser etwas überraschenden Entwicklung. Laut Mercury Research wurden im ersten Quartal dieses Jahres 3,8 Prozent mehr Grafikchips und integrierte Chipsätze mit Grafik verkauft als noch im vierten Quartal 2008. Jon Peddie Research (JPR) meldet einen etwas geringeren Anstieg von 3,29 Prozent.
Nach Angaben von JPR gibt es eine recht einfache Erklärung: „Im dritten und vierten Quartal 2008 haben die Großhändler die Bestellungen von Grafikchips und -karten gestoppt und ihre Lagerbestände reduziert, weil sie eine längere Rezession erwarteten. Aber: keine Rezession, sei sie noch so einschneidend, resultiert in null Verkäufen. Die Welt drehte sich weiter und die Konsumenten kauften weiter, auch wenn es weniger war. Also waren die Lager im ersten Quartal 2009 geleert und Händler und PC-Hersteller begannen wieder einzukaufen.“
Seit 2001 gingen die Verkäufe im ersten Quartal gegenüber dem vierten Quartal des Vorjahres im Schnitt um 4,31 % zurück, dieses Jahr drehte sich das Bild.
Allerdings lagen die Verkaufszahlen deutlich niedriger (rund 20 %) als noch im ersten Quartal 2008, wobei dieses spezielle Quartal besonders stark war für die Technologiebranche.
Bei der Verteilung der Marktanteile musste AMD Verluste hinnehmen. Der Marktanteil von ATI Radeon Produkten ging laut JPR von 19,3 im vierten Quartal auf jetzt 17,1 Prozent zurück. Die Konkurrenten Intel (von 47,7 auf 49,7 %) und Nvidia (von 30,6 auf 31,1 %) konnten dagegen zulegen.
JPR wagt auch einen positiven Ausblick. Im dritten und vierten Quartal sollen die PC- und insbesondere die Grafikchipverkäufe weiter anziehen. Neue Produkte, die sogenannten Back-to-school-Phase, das Weihnachtsgeschäft, weltweite Konjunkturprogramme und die Einführung von sowohl Windows 7 als auch Mac OS X 10.6 sollten dazu beitragen, dass der Grafikmarkt wieder größer wird.
Quelle: The Tech Report
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