Windows Phone 7 schnüffelt

Nicht nur Apple sammelt Nutzer-Bewegungen

Apples iOS zeichnet Bewegungsdaten seiner Nutzer auf, übermittelt diese aber nicht an Apple. Jetzt wurde bekannt, dass Microsofts Windows Phone 7 seinen Nutzern in ähnlicher Weise nachspioniert. Pikant: Bei Apple werden die Daten offenbar nur lokal und in iTunes gespeichert, Windows Phone 7 sendet die GPS-Daten mit einer Geräte-ID direkt an Microsoft. Dafür speichert man die Daten laut einem Microsoft-Sprecher aber nicht langfristig auf dem jeweiligen Smartphone. Gegen Apple und Google, letztere speichern ebenfalls Bewegungsdaten, wurden in den USA bereits Sammelklagen eingereicht.

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Microsoft rechtfertigt die Datenspeicherung damit, dass sie die Bereitstellung einer Datenbank mit den nahesten Wi-Fi-Access-Points ermögliche, so dass Smartphones schneller den eigenen Standort erkennen könnten – diese Funktion nutzen bestimmte Apps. Setzte man stets auf GPS, würde sich die Akkulaufzeit drastisch reduzieren. Unklar bleibt allerdings, warum die Smartphones ihre jeweiligen Geräte-IDs an Microsoft weiterreichen. Zusätzlich erhält Microsoft die Mac-Adresse des jeweiligen Access-Points, die Signalstärke und, sollte GPS aktiviert sein, die genaue Ortsangabe und Reisegschwindigkeit. Die Daten werden aber nur übermittelt, wenn entsprechende Apps aktiv sind.

Apple, Google und Microsoft scheinen es allesamt mit dem Datenschutz nicht ganz so genau zu nehmen, denn viele Fragen bleiben offen: Bei Microsoft ist etwa unklar inwiefern die übertagenen Daten verschlüsselt werden, seit wann sie gesammelt bzw. wie lange sie gespeichert werden und inwiefern eventuell Strafverfolgungsbehörden bereits auf die Daten zugegriffen haben.

Quelle: Cnet

André Westphal

Redakteur

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