Intel bemängelt, dass Googles Betriebssystem für mobile Endgeräte, Android, nicht ausreichend für Mehrkern-CPUs optimiert sei. Auch in der neuesten Version nutze Android die Vorteile von Mehrkern-Prozessoren nur unzureichend aus. Intel posaunt diese Kritik interessanterweise genau parallel zur Veröffentlichung seiner Medfield-Atoms für Smartphones heraus. Medfield setzt ausschließlich auf Single-Core-Designs. Die neuen Atoms unterstützen allerdings unter Android Intels HyperThreading. Mike Bell, Intels General-Manager der Mobile and Communications Group, meckert noch weiter an Android herum.
Bell erklärt, die Thread-Verwaltung in Android sei nicht für Mehrkern-Prozessoren gerüstet und müsse drastisch optimiert werden. So habe Intel Tests durchgeführt, bei denen Mehrkern-CPUs in Android teilweise langsamer liefen als Single-Cores – spezielle Modelle verschwieg Bell allerdings. Bell zieht das Fazit, dass mehrere Kerne unter Android oftmals lediglich den Stromverbrauch und die Abwärme nach oben trieben, ohne für eine verbesserte Benutzererfahrung zu sorgen.
Weiterhin bemängelt Bell, dass er sich viele Chips von anderen Firmen angesehen habe und bei den Multi-Core-Modelle für die Praxis keinerlei Vorteile erkennen könne. Er mutmaßt, dass vielmehr Marketingstrategien als technische Hintergründe den Ausschlag für beispielsweise Vierkern-Smartphones gegeben hätten. Hier kritisiert Bell ohnehin weniger Google als die Hersteller der SoCs: Jene müssten den Optimierungsbedarf erkennen und mit ihrer Hardware entsprechend reagieren.
Laut Bell tue Intel nun genau dies und arbeite daran Androids Thread-Verwaltung zu verbessern. Ist diese Arbeit erst abgeschlossen, will auch Intel Mehrkern-CPUs für Android veröffentlichen. Termine konnte Intels Bell in diesem Zusammenhang allerdings zunächst noch nicht nennen.
Quelle: TheInquirer
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