
Tom Abernathy ist beim Entwickler Riot Games („League of Legends“) für die Story-Konzeptionen veranwortlich. Gemeinsam mit einem der leitenden Designer der Microsoft Game Studios, Richard Rouse III, hielt er im Rahmen der Game Developers Conference 2014 eine Rede über Storytelling in Spielen. Unter dem provokanten Titel „Death to the Three-Act-Structure“ behauptete er, dass die Handlung der Spiele für Gamer größtenteils unwichtig sei. Vielmehr käme es auf erinnerungswürdige Charaktere an. Die Geschichten der Spiele, würden die meisten Zocker dagegen rasch sowieso wieder vergessen.
Man beruft sich dabei auf eine durch Microsoft durchgeführte Studie, in deren Rahmen man die Probanden die Handlung ihrer Lieblingsfilme und Lieblingsspiele nacherzählen ließ. Während die Befragten die Geschichten der Filme detailgetreu und größtenteils korrekt wiedergeben konnten, waren die Nacherzählungen der Games-Handlungen in der Regel deutlich knapper und fehlerbehaftet.
An diesem Punkt sollte man jedoch einwerfen, dass Abernathy und Rouse mit ihren Schlussfolgerungen falsch liegen könnten. Vielmehr könnte man aus den Ergebnissen auch ableiten, dass aktuell die meisten Spiele schlichtweg Probleme mit dem Erzählen denkwürdiger Geschichten haben. So sind selbst für ihre Story gelobte Games wie „The Last of Us“ am Ende sehr klischeebehaftet. Bessere, facettenreichere Geschichten, würden bei Gamern vermutlich bleibenderen Eindruck hinterlassen.
Diesen Punkt vernachlässigen sowohl Abernathy als auch Rouse jedoch leider und schließen stattdessen, dass Spieler ihre kognitiven Ressourcen auf das Gameplay fokussieren würden und deswegen weniger auf die Geschichten konzentriert seien. Zudem habe man herausgefunden, dass die meisten Spieler ihre gekauften Titel gar nicht bis zum Ende zocken. Auch hier könnte man natürlich argumentieren, dass eine spannende Geschichte dies ändern könnte. Abernathy und Rouse gehen in die entgegengesetzte Richtung und nehmen an, Entwickler sollten sich genau andersrum mehr auf einnehmendes Gameplay und starke Charaktere besinnnen. Das Storytelling sei überbewertet.
Quelle: IGN
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