Der US-Hersteller Visiontek startete Anfang des Jahres mit einer Reihe von nVidia-basierten Grafikkarten und großen Erwartungen auf dem deutschen Markt. Als einer der engsten nVidia-Partner und der Nummer 1 im nordamerikanischen Einzelhandel hatte man sich auch in Europa einige Marktanteile ausgerechnet. Der erste Rückschlag war der Rückzug aus Deutschland nach nur fünf Monaten. Jetzt scheint das Unternehmen komplett am Ende zu sein.
Die Gründe für diesen sehr überraschenden Niedergang sind bisher nicht bekannt. Auch steht eine offizielle Bestätigung dieses Vorgangs noch aus.
Gerade von Visiontek als großer Hersteller mit den am meisten verkauften Grafikkarten im nordamerikanischen Einzelhandel war sowas nicht erwartet worden. Man produzierte als eines der wenigen Unternehmen noch in den USA und nicht in Asien. Die Fertigung sollte allerdings aus Kostengründen in der nächsten Zeit dorthin verlagert werden.
Es wird spekuliert, dass irgendjemand die Reste von Visiontek aufkaufen wird, um sich die Markennamen zu sichern. Ähnlich hatte es Multimedia-Hersteller Guillemot im Oktober 1999 mit Hercules gemacht.
Nach der Insolvenz von Elsa hinterlässt auch Visiontek eine große Lücke für nVidia. Die Nummer 1 im US-Einzelhandel dürfte schwer zu ersetzen sein. Zumal Visiontek als Launch-Partner auch bei der Entwicklung und Herstellung der Referenzkarten von nVidia nachhaltig mitgewirkt hat. Kurz vor dem Start der neuen Grafikchip-Generation (NV30) ist nVidia damit wohl in Nöte geraten. Es steht zwar zu erwarten, dass die anderen nVidia-Partner wie PNY, MSI, ASUS, Leadtek, Gainward etc. nun mehr Grafikchips abnehmen und entsprechend mehr Grafikkarten verkaufen werden. Ob sie allerdings gemeinsam die Stückzahlen von Visiontek kompensieren können, erscheint sehr zweifelhaft.
Die Situation auf dem Grafikkartenmarkt entwickelt sich immer mehr zum Vorteil für ATI Technologies. Nun haben die Kanadier nicht nur einen zeitlichen Vorteil mit der Einführung ihrer nächsten Generation (Radeon 9700), sondern wohl auch ein größeres Gewicht im Einzelhandel.
Quelle: E-Mail
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