Sony reagiert auf Kopierschutz

Sony bietet Programm für die Deinstallation der Spyware an

Nachdem bekannt geworden war, dass Sony Musik-CDs mit einem Kopierschutz namens XCP ausgestattet hat, der sich beim Einlegen der CDs in einen PC von selbst installiert und anschließend Daten ausspioniert, hat das Unternehmen hierauf reagiert. So bietet Sony nun ein Programm zum Deinstallieren der Software an. Durch dieses Angebot gibt das Unternehmen indirekt zu, einen Fehler gemacht zu haben. Dennoch wird diese späte Reaktion im Falle einer Klage wenig nützen.

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Neben seiner eigentlichen Funktion, hat der Kopierschutz jedoch noch eine weitere: Durch die Software ist es möglich, die Blizzard Überwachungssoftware für World of Warcarft abzuschalten, weil das Programm, um selbst unsichtbar zu bleiben, sämtliche Dateien die mit “$sys$” beginnen versteckt. Spätestens hierdurch wird offensichtlich, was Sony selbst ungerne zugeben mag und auf seinem Internetauftritt bestreitet.


“6. I have heard that the protection software is really malware/spyware. Could this be true?

Answer:
Of course not. The protection software simply acts to prevent unlimited copying and ripping from discs featuring this protection solution. It is otherwise inactive. The software does not collect any personal information nor is it designed to be intrusive to your computer system. Also, the protection components are never installed without the consumer first accepting the End User License Agreement.”

Doch dies ist noch längst nicht alles. Der Kopierschutz greift in hohem Maße in das Betriebssystem ein. Selbst im abgesicherten Modus läd die Software heimlich im Hintergrund. Er überprüft alle zwei Sekunden die laufenden Prozesse und installiert Filtertreiber für IDE-Laufwerke. Dadurch wird das System langsamer und kann durch die unsaubere Programmierung der Software sogar abstürzen.

Hartware.net meint:
Sony ist mit dem XCP nicht nur weit über das Ziel hinausgeschossen, sondern hat sich damit auch auf ein rechtlich betrachtet sehr dünnes Eis begeben.
Es stellt sich in diesem Zusammenhang einmal mehr die Frage, ob der Zweck die Mittel der Industrie heiligt.

Quelle: Eigene

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