AMD ändert Netbook-Pläne

Deccan-Plattform steht auf der Kippe

AMD hat sich entschieden seine Netbook-Plattform mit dem Codenamen Deccan zu verzögern oder eventuell sogar ganz zu streichen. Stattdessen wird das Unternehmen 2012 mit Brazos 2.0 eine weniger fortschrittliche CPU-Variante für günstige PCs einführen. Die Leistung pro Watt soll zwar steigen, der technische Fortschritt ist im Verhältnis zu Deccan aber moderat. Der Grund für die Deccan-Verschiebung bzw. potentielle Streichung sind Probleme bei der Entwicklung der Wichita-CPUs – unklar ist, ob es an TSMCs 28-nm-Fertigung oder AMD selbst liegt. Im Ergebnis fehlt Deccan in AMDs Roadmaps aktuell.

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Statt wie bei Wichita vier x86-Kerne zu bieten, setzt Brazos 2.0 auf zwei Bobat-x86-Kerne, gekoppelt mit Radeon-HD-7000-GPUs und einem Single-Channel-DDR3-Speichercontroller. Unterstützung für USB 3.0 und SATA 600 ist ebenso an Bord. Zur FT1-Plattform soll Brazos 2.0 kompatibel sein. Board-Hersteller müssen aber kleinere Anpassungen vornehmen.

AMD bereitet mehrere Brazos-2.0-Varianten für Net- und Notebooks vor. Die Modelle E1-1200 (zwei Kerne, 1,40 GHz, 1 MByte Cache, Radeon HD 7310 mit 80 Kernen und 500 MHz, 18 Watt) und E2-1800 (zwei Kerne mit 1,70 GHz, 1 MByte Cache, Radeon HD 7340 mit 80 Kernen und 680 / 523MHz, 18 Watt) richten sich etwa an Nettops und Einstiegs-Notebooks.

Die Produktion soll Mitte Februar 2012 bei TSMC im 40-Nanometer-Verfahren anlaufen. Die Veröffentlichung steht dann für Ende des ersten bzw. Anfang des zweiten Quartals 2012. an.

Die Verschiebung bzw. Einstellung der Deccan / Wichita bzw. Deccan / Krishna ist nicht AMDs erste Streichung von Prozessoren, die eigentlich für 2012 angekündigt waren: Auch die ursprünglich angekündigte Corona-Plattform sagte man ab.

Quelle: Xbitlabs

André Westphal

Redakteur

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