Die ATI Radeon IGP Familie - Seite 2

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Die Technik der integrierten Chipsätze

Doch was macht die integrierten Chipsätze so langsam? Kann man nicht einfach einen GeForce2 GTS oder Radeon 7500 in den Chip verpflanzen und sich an der guten Rechenleistung erfreuen?
Könnte man soetwas herstellen, würde man es mit Sicherheit tun. Zur Zeit kommt den Herstellern da aber noch ihre eigene Technologie in die Quere. Sowohl ATI als auch NVIDIA setzten in den vergangenen Jahren darauf, dass die Speicherhersteller immer schnellere Speicherchips herstellen können. Und so war es auch. Von 1998 bis 2002 erhöhte sich die Speicherbandbreite auf den HighEnd-Karten von NVIDIA von mikrigen 1760MB/s (110MHz) auf gigantische 10400MB/s (325MHz). In der gleichen Zeit erhöhte sich der Takt der in Serie gefertigten Speicherchips nur von 100 auf 166MHz. Die jetzt auf Grafikkarten verwendeten Speicherchips sind aufwendig selektierte Chips, da man solch hohe Taktraten nicht in Serie erreichen kann. Und wie alles, was man nicht in Serie fertigen kann, sind die „Einzelanfertigungen“ enorm teuer. Die Hersteller kümmert das wenig, schließlich blättern die Kunden auch €500 auf den Tisch. Weshalb also etwas ändern?

Die Probleme treten erst auf, wenn die Grafikkarten keine €500 kosten dürfen, sondern nur 30. Dann kann man nicht auf teuren HighEnd-Speicher zurückgreifen. Plötzlich merken die Firmen, dass sie mit einer Technologie dastehen, die ihre ganze Leistung aus teurem Speicher schöpft. Verwendet man handelsüblichen Speicher, hat man auf einmal eine Performance, die man seit drei Jahren vergessen glaubt.
Bei den integrierten Chipsätzen kommt es aber noch schlimmer. Um Geld zu sparen, zweigen sich die Grafikchips einfach einen kleinen Teil des Hauptspeichers ab (meist 32-64MB). Dieser Teil wird dann als Grafikspeicher benutzt. An sich hat das noch keine Performanceeinbußen zur Folge. Im günstigsten Fall hat der Speicher sogar eine größere Bandbreite als auf einer „richtigen“ Grafikkarte. Der günstigste Fall tritt ein, wenn der Grafikchip ganz allein auf den Speicher zugreifen kann. Das ist in der Realität jedoch nie der Fall. Neben dem Grafikchip wollen auch noch der Prozessor und die Southbridge an den begehrten Speicher. Und wenn mehrere Komponenten gleichzeitig auf den Speicher zugreifen wollen, müssen zwangsläufig einige warten. Ob das der Grafikchip oder der Prozessor ist, spielt dabei keine Rolle. Sobald einer von beidem nur begrenzt Zugriff auf den Speicher hat, sinkt die Performance. Und das ganz beträchtlich. In einem aktuellen Benchmark der Zeitschrift c’t ergab sich in etwa folgendes Bild:
Mit einer GeForce2 GTS erreichten alle aktuellen Mainboards in Quake3 bei 1024x768x32 und maximalen Details gut 190fps. SiS‘ integrierter Chipsatz SiS650 brachte es auf maximal 42fps, der VIA P4M266 auf lächerliche 15fps. Dabei muss man immer im Hinterkopf behalten, dass die meisten verkauften PCs mit solchen Chips ausgestattet sind.

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