Im April 2010 übernahm HP Palm für stolze 1,2 Milliarden US-Dollar, unter anderem, um sich die Rechte am Smartphone- und Tablet-Betriebssystem webOS zu sichern. Entsprechende Produkte wie das TouchPad floppten allerdings auf dem Markt und mittlerweile hat HP das webOS als Open-Source-Software freigegeben. Paul Mercer, ehemaliger Senior-Leiter der Softwareabteilung bei Palm, versucht gegenüber der Presse das Versagen des mobilen Betriebssystems webOS zu erklären: „Wir waren einfach nicht in der Lage das anspruchsvolle und innovative Design richtig umzusetzen.“
Mercer meint Palm wäre mit webOS seiner Zeit voraus gewesen, aber die Technik sei nicht reif für das Betriebssystem. Einen großen Fehler habe man damit gemacht webOS auf Webkit aufzubauen, denn das habe die Leistung der Apps im Vergleich zu Konkurrenzprodukten zu sehr beschnitten.
Analysten werfen Palm zudem die kurze Entwicklungszeit von nur 9 Monaten vor: Palm habe sich den Zeitvorteil mit Kompromissen in der Programmierung erkauft. Ein ehemaliger, anonymer Palm-Mitarbeiter fügt hinzu, dass HP anfangs zu enthusiastisch und naiv an webOS herangegangen sei: Das Unternehmen hatte webOS zu seinem Lieblingsspielzeug gekürt und wollte es auf allen HP-Produkten einsetzen, übernahm sich aber und legte zu hohe Ansprüche an. Als das Betriebssystem dann den Anforderungen nicht genügte, warf HP schnell komplett die Flinte ins Korn.
Zur Zukunft äußert sich dann wieder Mercer: Der ehemalige Palm-Mitarbeiter zweifelt daran, dass sich webOS in der Open-Source-Gemeinschaft durchsetzt. Für ihn ist weiterhin WebKit die Achillesverse, welche die Leistung auch in Zukunft zu sehr beschränken wird.
Quelle: Neowin
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