Nvidia GeForce GTX 670 - Seite 3

Kann die ''kleine GTX 600'' den Radeon HD 7900 Paroli bieten?

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Taktraten, Probleme & Overclocking

Die GeForce GTX 670 besitzt standardmäßig einen Base Clock von 915 MHz und einen Boost Clock von 980 MHz. Das sind rund 9 bzw. 7 % weniger als bei der GTX 680. Der Speicher wird dagegen wie bei der GTX 680 mit 1502 MHz angesprochen.
Im Desktop-Betrieb bzw. bei keiner Belastung werden die Taktfrequenzen wie gewohnt stark reduziert, um Stromverbrauch und Wärmeentwicklung zu senken. Bei GeForce GTX 670 und 680 sind es 324/162 MHz für Grafikchip und -speicher, was etwas oberhalb der Radeon HD 7000 Serie liegt, deren Karten im Desktop-Betrieb zumeist mit 300/150 MHz laufen. Die GeForce 500 Serie läuft hier sogar noch deutlich langsamer, nämlich mit 51/68 MHz.

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GPU-Z

GPU-Z Sensoren

Im Multi-Monitor-Betrieb wurden wir etwas überrascht, denn hier waren die Taktraten anders als beim GTX 680 Referenzmodell. Bei den Grafikkarten früherer Generationen wurden die Taktraten in den meisten Fällen nicht ganz so weit oder gar nicht gesenkt, wenn man mehr als einen Monitor angeschlossen hat. Mit der GeForce 500 Serie hat Nvidia dies geändert. Schließt man zwei Monitore mit der gleichen Auflösung an, taktet sie sich soweit herunter wie mit nur einem Monitor. Kommen unterschiedliche Auflösungen zum Einsatz, laufen die GeForce 500 Grafikkarten mit den höchsten Frequenzen. Bei Kepler macht Nvidia den nächsten Schritt und senkt in diesem Fall nun auch den Chiptakt. Der Speichertakt bleibt im Normalfall bei zwei verschiedenen Monitoren allerdings auf höchstem Niveau – das ist das gleiche Prinzip wie bei AMDs aktuellen Generationen.
Mit zwei gleichen Monitoren läuft eine Standard-GTX680 deshalb mit 324/162 MHz und mit zwei unterschiedlichen sind es 550/1502 MHz.
Bei der GeForce GTX 670 ist dies aber anders, denn diese taktet sich auch mit zwei verschiedenen Monitoren auf die minimalen Taktraten herunter, läuft also mit mehreren TFTs im Desktop-Betrieb immer mit 324/162 MHz.
Dadurch bleibt die Temperatur des Grafikchips niedrig (wie zuvor bei 35°C) und auch der Stromverbrauch ist in unseren Tests nur minimal angestiegen. Der Lüfter erhöht dadurch natürlich auch nicht seine Drehzahl.


Nvidia GeForce GTX 670

Probleme
Abstürze traten beim Test der GeForce GTX 670 erfreulicherweise nicht auf, aber es gab wie zuvor bei der GTX 680 ein Problem mit dem Spiel F1 2010. Im unteren Teil des Bildschirms bleibt ein Teil der Anzeige einfach schwarz, die Rennstrecke wird in diesem Bereich nicht dargestellt, wie das folgende Bild zeigt.


Darstellungsfehler in F1 2010

Es ist aber nicht so, dass in dem dunklen Bereich gar nichts dargestellt wird. Sowohl Fahrzeug als auch Fahrerinformationen (links Karte, rechts Tacho und Gangschaltung) werden normal angezeigt.
Dies dürfte allerdings mit einem Treiber-Update zu beheben sein.
Allerdings müssen wir damit auf die Benchmarks mit diesem Spiel verzichten, denn wir können nicht sicher sein, ob durch die fehlerhafte Darstellung eventuell Ergebnisse verfälscht werden. Dies ist nicht wahrscheinlich, aber auch nicht auszuschließen.

Overclocking
Die Übertaktung läuft bei der GeForce GTX 600 Serie etwas anders als gewohnt. Zum Einen lässt Nvidia den Anwender nun ein sogenanntes Power Target vorgeben, was einer Erhöhung der TDP entspricht. Damit hat GPU Boost etwas mehr Luft nach oben. Zum Anderen gibt es ja nun keinen festen Chiptakt mehr, der einfach angehoben werden könnte. Stattdessen wird das GPU Clock Offset erhöht, der Bereich, in dem sich der von GPU Boost gesteuerte Chiptakt bewegt. In der Praxis läuft letzteres aber dann doch auf die Anhebung des Base Clocks hinaus, nur die Boost Clock wird nicht festgelegt. Der Speicher wird dagegen traditionell übertaktet.
Zum Overclocking wurde das Programm EVGA Precision X in der Version 3.0.2 verwendet. Andere Grafikkartenhersteller werden ähnliche Tools mitliefern, sobald diese fertig sind.
Für die Übertaktung der GTX 670 wurde zunächst das Power Target auf das Maximum von +122 % gesetzt, was einer TDP von ungefähr 207 Watt entspricht.


Overclocking

Allein die Anhebung des Power Target führt allerdings noch nicht zu höheren Taktraten. Also wurden GPU Clock Offset und Mem Clock Offset manuell erhöht. Erlaubt sind +549 MHz für den Chip und +1000 MHz für den Speicher. Während beim Chiptakt aber nicht mehr als +130 MHz möglich waren, konnte der Speicher +450 MHz vertragen, ohne dass es im Dauerbetrieb zu Abstürzen oder Bildfehlern kam. Damit liegen wir ungefähr bei (Base-)Taktraten von 1045/1728 MHz, was einem Overclocking von rund 14 bzw. 15 % gegenüber den Werkseinstellungen entspricht. Unter Last haben wir damit einen typischen Boost Clock von 1215 MHz verzeichnet, während dieser bei keiner Übertaktung meist zwischen 1045 und 1084 MHz lag.
Im 3DMark 11 stieg dadurch das Ergebnis vom Extreme-Test (1080p) um knapp 15 %.

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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