AMD Radeon HD 7790 - Seite 2

Übertaktet & mit 2 Lüftern: Sapphire HD 7790 Dual-X OC

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Neuerungen der Radeon HD 7790

AMD selbst bezeichnet die Radeon HD 7790 als „ergänzendes Update“ seiner Radeon HD 7000 Serie und so schießt die neue Grafikkarte dann auch in die fast 50 Euro große Lücke zwischen 7770 und 7850. Hier konkurriert sie mit der ungefähr auf dem gleichen Preisniveau liegenden GeForce GTX 650 Ti.
Der „Bonaire“ Grafikchip der Radeon HD 7790 ist eine eigenständige Entwicklung und keine aufgebohrte 7770- oder abgespeckte 7850-GPU. Das lässt auf eine längerfristige Planung und längere Lebensdauer der 7790 schließen. Die 7790 ist jedenfalls definitiv kein Schnellschuss.


Vergleich der Grafikchips

Mit einer Chipfläche von 160 mm² ist der „Bonaire“ etwas größer als der „Cape Verde“ (123 mm²) und deutlich kleiner als „Pitcairn“ (212 mm²). Die neue GPU wird weiterhin im 28-Nanometer-Verfahren bei TSMC gefertigt, hat mit 896 aber 40 % mehr Stream-Prozessoren (Shader Einheiten) als der Chip der 7700-Serie. Die beiden folgenden Bilder zeigen die Unterschiede in der Architektur von „Cape Verde“ (links) und „Bonaire“ (rechts).


Architekturen: Cape Verde (7700) und Bonaire (7790)

AMD hat aber nicht nur an der Leistung des neuen Grafikchips gefeilt, „Bonaire“ bringt auch ein optimiertes Power-Management mit. Durch Verbesserungen an der AMD PowerTune Technology soll die Leistung anwendungsspezifisch höher liegen und gleichzeitig die Effizienz beim Stromverbrauch steigen. Erreicht wird dies durch die Einführung zusätzlicher Dynamic Power Management (DPM) Stufen, was eine größere Differenzierung bei den Spannungs- und Taktzuständen zur Folge hat.


Takt- & Spannungsstufen: bisher 4, bei 7790 nun 8

Bisher umfasste AMD PowerTune vier DPM-Stufen mit unterschiedlichen Spannungen. Dazu kammen die „Inferred States“ mit verschiedenen Frequenzen bei gleicher Spannung. Bei der Radeon HD 7790 sind es nun acht Stufen – alle mit unterschiedlichen Volt- und MHz-Zahlen. Das soll sicher stellen, dass der Grafikchip die optimale Spannung bei jeder Taktstufe verwendet.
Der Wechsel zwischen den DPM-States basiert auf Last, Spannungslimits und Temperatur und dauert nur 10 Millisekunden. Er ist damit von den üblichen Übertaktungs- und Überwachungsprogrammen nicht direkt zu erfassen. Diese stellen laut AMD den „effektiven Takt“ dar – einen Durchschnittswert.
Beobachtet man die Taktraten der 7790 im Desktop-Betrieb bei verschiedenen Aktivitäten, ist der Unterschied zu einer 7770 oder einer 7850 recht gut zu erkennen. Die Frequenzen ändern sich häufiger und gehen auf Zwischenstufen, die man zuvor nicht gesehen hat.
Die 7790 besitzt allerdings keinen „Boost“ – die automatische Takterhöhung über die normale Maximalfrequenz hinaus, wenn TDP und Temperatur dies erlauben. Eine Standard-7790 wird also über keine DPM-Stufe mit mehr als 1000 MHz verfügen.


Leistungsvergleich laut AMD

Nach Ansicht von AMD ist die Radeon HD 7790 im Durchschnitt etwa 20 Prozent schneller als der direkte Konkurrent von Nvidia, die GeForce GTX 650 Ti.


Produktpositionierung

Im eigenen Sortiment positioniert AMD die Radeon HD 7790 zwischen 7770 und 7850 und steckt das neue Modell in die Gruppe der „Grafikkarten für jedermann“. „Ernsthaftes Spielen“ beginnt laut AMD dagegen mit der Radeon HD 7850.

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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