Als AMD letzte Woche seine Ryzen 3 3100 und 3300X offiziell ankündigte, ging man allgemein davon aus, dass sich die beiden 4-Kern-CPUs lediglich bei den Taktraten unterscheiden. Nun aber sind scheinbar offizielle Informationen von AMD durchgesickert, die einen unterschiedlichen Aufbau zeigen und dabei auch eine Leistungsdifferenz abseits der Frequenzen erwarten lassen.
Ryzen 3 3100 und 3300X wurden von AMD als Einsteiger-Prozessoren mit vier physischen und dank Unterstützung von SMT acht logischen Kernen angekündigt, die sich auf den ersten Blick nur bei den Taktfrequenzen (Basis- und Boost-Takt) unterscheiden, denn auch die Größen der verschiedenen integrierten Pufferspeicher sind gleich: 256 KByte Level-1 Cache, 256 MByte L2-Cache und 16 MByte L3-Cache.
Intern bauen die AMD “Zen 2” CPUs (Codename: ‘Matisse’) auf mehrere “Core Chiplet Die” (CCD) auf, die wiederum mehrere “Core Compute Complex” (CCX) mit jeweils bis zu vier physischen CPU-Kernen enthalten. Dabei besitzt jedes CCX einen 16 MByte großen, gemeinsam nutzbaren L3-Cache, wenn vier Kerne vorhanden sind. Sind zwei Kerne deaktiviert, halbiert sich der L3-Cache.
Die nun aufgetauchten Informationen zeigen, dass der Ryzen 3 3100 ein CCD mit zwei CCX mit jeweils zwei Kernen besitzt, so dass den zwei Kernen pro CCX jeweils 8 MByte L3-Cache zur Verfügung steht. Das ist beim Ryzen 3 3300X anders, denn dieser besitzt zwar ebenfalls nur ein CCD, aber dieses Chiplet basiert auf einem einzigen voll ausgebauten CCX mit vier Kernen und einem tatsächlich von allen Kernen gemeinsam nutzbaren L3-Cache, während das andere CCX abgeschaltet ist.
Das sollte dem Ryzen 3 3300X bei gleichem Takt und Systembedingungen einen Vorteil verschaffen gegenüber dem Ryzen 3 3100, denn innerhalb eines CCX sollten die Zugriffe schneller und die Latenzen niedriger sein. Zusammen mit den höheren Taktfrequenzen hat der Ryzen 3 3300X hier also einen zusätzlichen Leistungsvorteil. Wie hoch dieser genau sein wird, müssen wir aber noch abwarten, denn die neuen CPUs kommen erst nächsten Monat auf den Markt. Bislang gibt es lediglich erste Vorabergebnisse des Ryzen 3 3300X, der demnach einem Intel Core i7-7700K im Cinebench Paroli bieten kann.
Quelle: tech-blaze.com
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