Nvidia angeblich an ARM interessiert

Übernahme der Mobilchip-Architekten dürfte mehr als 50 Mrd. Euro kosten

Letzte Woche wurde bekannt, dass der japanische Technologieriese SoftBank nach Käufern für ARM sucht, die englischen Mobilchip-Architekten, deren Cortex Technologien in praktisch allen Handys steckt und zunehmend auch im professionellen Umfeld eingesetzt wird. Nun heißt es, dass Nvidia an einer Übernahme interessiert sei, nachdem Apple zunächst abgewinkt hatte.

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SoftBank hatte die englische Firma ARM vor ziemlich genau vier Jahren übernommen, als diese zum Verkauf stand. Damals zahlten die Japaner fast 29 Milliarden Euro und seitdem hat sich der Firmenwert nicht verringert. Im Gegenteil, der Aktienkurs von ARM hat sich allein in den letzten drei Jahren fast verdoppelt.

Nun will SoftBank ARM also wieder abstoßen oder zumindest Teile seiner Anteile an der Firma aus Cambridge in England, um seine finanziellen Reserven aufzustocen aufgrund der Coronakrise. Angeblich habe man zunächst bei Apple angeklopft, die ebenfalls Lizenzen von ARM nutzen für ihre iPhone- und iPad-Chips. Da Apple künftig auch eigene Chips für seine iMac und MacBook entwickeln und nutzen wird, die ebenfalls auf Technologien von ARM basieren, hätte das interessant sein können für Apple, aber diese hätten abgelehnt. Grund dafür könnten staatliche Regularien sein, denn schließlich werden ARM-Technologien lizensiert u.a. von Qualcomm, Intel, AMD und auch Nvidia.

Nvidia hat wohl die Mittel für eine Übernahme von ARM, nachdem man kürzlich erst einen höheren Börsenwert als Intel erreicht hatte, aber ob das Interesse von Nvidia letztendlich auch zu einem Deal mit SoftBank führen wird, ist noch völlig offen. Sollte es soweit kommen, wäre es wohl die größte Übernahme in der Geschichte der Chip-Branche.

Quelle: Bloomberg

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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