Sony übernimmt den Spieleentwickler Bungie

Studio soll weitgehend unabhängig agieren

Nachdem Microsoft in einem gigantischen Abkommen die Übernahme von Activision Blizzard für 68,7 Mrd. US-Dollar bestätigt hat, mutet der neue Milliarden-Deal von Sony fast verspielt an: Rund 3 Mrd. US-Dollar zahlen die Japaner für Bungie. Ironisch: Bungie gehörte einst zu Microsoft und entwickelte für die Redmonder die erfolgreiche Spielereihe “Halo”. In den letzten Jahren konnten sie eine breite Spielerschaft mit “Destiny” für sich gewinnen.

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Auch nach der Übernahme solle Bungie kaut dem CEO von Sony Interactive Entertainment, Jim Ryan, weitgehend eigenständig bleiben und Multiplattform-Titel entwickeln. Das bedeutet, Bungie darf (vorerst) weiterhin auch beispielsweise die Xbox-Konsolen und den PC versorgen. Allerdings wäre es wohl naiv anzunehmen, dass es nicht auch zumindest zeitexklusive Spiele für die PlayStation-Plattformen geben könnte.

Auf den ersten Blick passt Bungie schlecht ins Portfolio von Sony: Man konzentriert sich auf Singleplayer-Titel mit einem Fokus auf die Story. Bungie wiederum ist aktuell auf die Multiplayer-Erfahrung und “Games-as-a-Service”-Mechaniken mit vielen Mikrotransaktionen fokussiert. Vermutlich war aber genau das für Sony verlockend, um sein eigenes Know-how zu ergänzen. Zudem gibt man an, dass Bungie viele proprietäre Tools entwickelt hätten, die den anderen PlayStation Studios helfen könnten.

Letzten Endes bleibt nur zu hoffen, dass Sony nicht verstärkt in den Bereich der “Games-as-a-Service” drängen möchte, aus dem man sich bisher herausgehalten hat. Doch hier wird uns die Zeit zeigen, wie sich Bungie unter dem Dach von Sony bzw. PlayStation entwickelt und andere Studios beeinflusst werden.

Quelle: PlayStation Blog

André Westphal

Redakteur

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