Praxistest & Reinigungsleistung
Der Ecovacs Deebot X1 Omni ist mit einem DtoF-Laser ausgestattet. Im Vergleich zur oftmals genutzen LiDAR-Technologie soll DtoF (Direct time-of-flight) deutlich schneller beim Kartieren der Räume arbeiten und gleichzeitig eine größere Erfassungsreichweite besitzen. Ersteres können wir bestätigen. Zusätzlich verbaut der Hersteller eine Frontkamera, welche unter anderem für die automatische Hinderniserkennung genutzt wird. Ecovacs nennt die Technologie AIVI 3D. Durch die KI-Technologie (vermutlich Machine Learning) soll der X1 Omni herumliegende Gegenstände wie Klamotten oder Spielzeug erkennen und umfahren.
In der Praxis funktioniert das recht gut. Alle Gegenstände werden zuverlässig erkannt und auf der Karte markiert. Jedoch kann es in manchen Situationen dazu führen, dass der Roboter zu vorsichtig agiert und teilweise kleine Bereiche überhaupt nicht reinigt, etwa wenn einige Gegenstände auf dem Boden liegen. Hier hätten wir uns eine etwas aktivere Navigation gewünscht. Davon abgesehen ist die Navigation aber sehr gut. An Wänden und Möbeln navigiert er sehr eng, ohne diese zu berühren. Die Räume werden strukturiert und effizient abgefahren.
Inklusive Laserturm besitzt der Saugroboter eine Bauhöhe von 10,4 Zentimetern. Dies sind zwar nur wenige Millimeter mehr als viele andere Modelle, kann aber bereits dazu führen, dass der Deebot X1 Omni nicht mehr unter alle Möbel passt. Bei uns im Test gab es zwei Schränke, welche der Dreame Z10 mit einer Bauhöhe von 9,7 Zentimetern noch unterfahren konnte, der X1 Omni jedoch nicht mehr.
Die maximale Saugleistung von 5000 Pa lässt sich in vier Stufen regeln. Wie immer verwenden wir im täglichen Gebrauch den Standard-Modus, welcher der zweiten Stufe entspricht. Die zwei Seitenbürsten befördern den Dreck vom Rand zur Hauptbürste, welche ihn dann aufnehmen kann. Die Reinigungsleistung ist gut und normaler Schmutz wie Staub, Brösel und feinkörnige Partikel werden ohne Probleme aufgenommen. Auch gröberer Schmutz wie Reiskörner oder Müsli werden zuverlässig aufgesaugt.
Das Betriebsgeräusch während der Reinigung ist angenehm leise und nicht aufdringlich. Bei höheren Saugstufen steigt die Lautstärke an, bleibt aber immer noch im Rahmen. Beim kombinierten Saugen und Wischen ist von letzterem quasi nichts zu hören.
Während ein Großteil der Saugroboter einfach nur ein nasses Wischtuch hinter sich herzieht, kann sich der Deebot X1 Omni wirklich als Saug- und Wischroboter ausgeben. Seine zwei Wischteller sind mit Mopps ausgestattet und rotieren mit bis zu 180 Mal pro Minute. ECOVACS bezeichnet das System als OZMO-Wischsystem Turbo 2.0. In der Praxis zeigt sich eine deutlich verbesserte Reinigungsleistung im Vergleich zu anderen Systemen. Selbst der Yeedi Vac 2 Pro mit seinem oszillierenden Wischsystem kann hier nicht mithalten. Normale Verschmutzungen wie Fußabdrücke, Wasserflecken oder Fettspritzer werden ohne Probleme entfernt. Eingetrocknete Flecken kann aber selbst der X1 Omni nicht vollständig entfernen. Unserer Meinung nach ist das aber auch kein typischer Usecase für einen Roboter.
Es gibt jedoch auch ein paar Punkte, die verbessert werden könnten. Zum einen bleibt an den Seiten ein ca. 5 Zentimeter breiter Streifen, welcher bauartbedingt nicht gereinigt werden kann. Hier könnte ECOVACS für die Zukunft noch nachbessern. Ebenso ist die Wasserabgabe selbst auf höchster Stufe relativ gering. Für Parkett ist das ok, aber bei Fliesen wäre etwas mehr Wasser kein Fehler. Drittens kann der Roboter mit angebrachten Wischtellern Saugen und Wischen oder nur Wischen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass er Teppiche und Bereiche, in denen nicht gewischt werden soll, komplett auslässt und auch nicht saugt. In diesem Fall wären anhebbare Wischteller praktisch. Insgesamt ist das aber Kritik auf hohem Niveau und die Ergebnisse sprechen für sich.
- Ecovacs Deebot X1 Omni – Reinigungssation Ladedock
Während des Wischens kehrt der Deebot X1 Omni zur Reinigungsstation zurück, um die Mopps zu reinigen, das Schmutzwasser abzusaugen und Frischwasser aufzufüllen. In unserem Test kamen wir mit dem Intervall von 15 Minuten am besten aus. Dies ist ein guter Kompromiss zwischen Reinigunsdauer und Sauberkeit. Ist der komplette Reinigungsauftrag erledigt, wird zudem der Staubbehälter entleert. Dieser Vorgang ist wie bei allen anderen Selbstentleerungsstationen sehr laut, aber nach einigen Sekunden beendet. Ebenfalls werden die Wischmopps noch einmal gereinigt und am Ende mit Heißluft getrocknet. Das Trocknen ist nur als leises Rauschen wahrnehmbar und nicht weiter störend. Während dem Trocknen werden rund 90 Watt aus der Steckdose gezogen, was in Ordnung geht.
Insgesamt funktioniert die Selbstreinigung sehr gut und selbst nach zahlreichen Reinigungsdruchgängen sind die Mopps sauber und müsse nicht von Hand gereinigt werden. Sofern die Station genug Frischwasser im Tank hat und der Schmutzwassertank geleert ist, kann der Deebot X1 Omni mehrere Tage vollkommen autonom und ohne manuelle Eingriffe seine Reinigungsaufgaben erledigen.
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