‎Powerstation Sanfou OPS600 im Test - Seite 3

Günstige ‎Powerstation als Alternative zu Ecoflow, Bluetti oder Jackery?

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Praxistest

Kapazität / Entladen

Zu Beginn schauen wir uns an, wieviel Energie von den beworbenen 576 Wh entnommen werden kann. Dazu laden wir die Sanfou OPS600 komplett voll. Anschließend entladen wir die Powerstation über die 12-Volt-KFZ-Steckdose konstant mit fünf Ampere. Somit konnten 542 Wh entnommen werden, bis die Powerstation komplett leer ist. Die Effizienz des DC-DC-Wandlers beträgt demnach rund 94 Prozent. Dieser Wert klingt plausibel und ist durchaus als gut einzustufen.

Im zweiten Test erfolgt die Entladung über AC. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass die Effizienz des AC-Wandlers je nach entnommener Leistung unterschiedlich ausfällt. Des Weiteren hat der AC-Wandler einen gewissen Leistungsbedarf, sofern er aktiv ist. Das Display der Powerstation nennt hier 6 bis 7 Watt.

Sanfou OPS600 - AC-Wandler

Sanfou OPS600 – AC-Wandler

Aus diesem Grund haben wir die Entladung einmal mit 50 Watt und einmal mit ca. 400 Watt vorgenommen. Bei einer konstanten Entladung von 50 Watt konnten wir insgesamt 512 Wh entnehmen. Der Wirkungsgrad liegt damit bei rund 89 Prozent, was ein guter Wert ist. Damit wird auch die versprochene Effizienz des Herstellers übertroffen, welcher 85 Prozent angibt.

Bei einer stärkeren Entladung mit 400 Watt konnten wir insgesamt 524 Wh aus der Powerstation ziehen. Hier ist der Wirkungsgrad mit rund 91 Prozent nochmals leicht höher und kann sich wirklich sehen lassen.

Insgesamt ist die Sanfou OPS600 sehr tolerant und kann auch kurze Peaks von bis zu 1200 Watt standhalten, ohne dass sie sich ausschaltet. Auch bei der konstanten Stromentnahme kann sie mehr, als die Herstellerangaben von 600 Watt vermuten lassen. Erst ab einer Leistung von 670 Watt schaltet sich die Powerstation nach wenigen Sekunden zum Schutz aus.

Laden

Jetzt werfen wir einen genaueren Blick auf das Ladeverhalten. Wie zuvor bereits erwähnt, lässt sich die Powerstation entweder mit dem mitgeliefertem Netzteil, via Solarpanel oder via USB-PD laden. Die letztgenannte Option lässt sich auch mit dem Netzteil bzw. Solarpanel kombinieren.

Das Laden über das Netzteil erfolgt laut Display mit einer Leistung von 101 Watt. Die Stromaufnahme am Netzteileingang liegt bei rund 111 Watt. Der errechnete Wirkungsgrad des Netzteils liegt damit bei 90 Prozent. Die Ladedauer beträgt etwas mehr als 7 Stunden. Mit USB-PD können bis zu 100 Watt geladen werden. Beide Varianten in Kombination ermöglichen eine Ladung mit bis zu 200 Watt, was die Ladedauer auf 3,5 Stunden verkürzt. Im Vergleich mit anderen Powerstations ist dies aber dennoch eher langsam und außerdem umständlicher. Vorteil hingegen ist jedoch, dass die lauten Lüfter beim Laden nicht anlaufen.

Sanfou OPS600 - Laden

Sanfou OPS600 – Laden

Beim Ladevorgang über das Netzteil müssen insgesamt 690 Wh nachgeladen werden, bis der Akku voll ist. Betrachten wir die Akkukapazität von 576 Wh, wandert rund 84 Prozent der entnommenen Leistung aus der Steckdose in die Powerstation.

Der Gesamtwirkungsgrad vom Laden bis zur Entladung über AC liegt damit zwischen 74 und 76 Prozent – für eine Powerstation durchschnittliche Werte.

Wichtig zu erwähnen ist, dass die Sanfou OPS600 gleichzeitig Laden und Entladen kann. Bei vielen günstigen Powerstations ist das ein großes Manko, denn diese lassen während dem Ladevorgang kein Entladen zu.

Sonstiges & Lautstärke

Der AC-Wandler macht eine gute Arbeit und stellt eine reine Sinuswelle mit 0,49 kHz bereit – nicht nur im Leerlauf, sondern auch unter nahezu voller Last.

Gut gefallen hat uns das Display und insbesondere die Fülle an Infos, welche dort angezeigt werden. Der Ladestand des Powerstation wird als Symbol und in Prozent angezeigt, ebenso die Restlaufzeit bei der aktuellen Entnahme. Des Weiteren werden die aktiven Anschlüsse angezeigt, welche zur Entladung genutzt werden. Bei USB-C wird sogar die ausgehandelte Spannung angezeigt. Diese Information ist oftmals selbst bei deutlich teureren Modellen der Konkurrenz nicht ersichtlich.

Die Lüfter sind unter Last leider sehr laut. Daher sollte die Powerstation mehrere Meter vom Einsatzort positioniert werden, wenn man durch die Lüfter nicht gestört werden möchte. Sobald der AC-Wandler für mehr als ca. 2-3 Sekunden mehr als ca. 280 Watt zieht, starten diese. Soweit wir das beurteilen können, nutzen die Lüfter kein PWM, sondern laufen direkt mit voller Leistung los.

Tobias Rieder

Arbeitet seit September 2008 als freier Redakteur für Hartware.net. Nebenbei betreibt er seine beiden Blogs Antary und SSDblog.

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