Activision Blizzard: Rückzug aus Großbritannien denkbar, um Übernahme durch Microsoft abzuschließen

Publisher zieht offenbar auch drastische Schritte in Erwägung

Activision Blizzard soll von Microsoft übernommen werden. Es handelt sich um einen hohen, zweistelligen Milliarden-Deal. Doch während die Übernahme beispielsweise in der EU schon unter Auflagen durchgewunken worden ist, lehnte die in Großbritannien zuständige Competition and Markets Authority (CMA) die Sache ab. Jetzt soll im Raum stehen, dass sich Activision Blizzard als letzte Möglichkeit sogar aus dem Vereinigten Königreich zurückziehen könnte.

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Zunächst wird aber im Juli 2023 formal noch vor Gericht der Widerspruch von Microsoft und Activision Blizzard verhandelt. Sollte aber am Ende keine andere Chance bestehen, würde man, um die Übernahme durchzuboxen, offenbar den britischen Markt verlassen. Activision Blizzard könnte sich dann aus dem Ausland heraus einen regionalen Partner für den Vertrieb seiner Games suchen – so wie etwa Plaion in Deutschland die Titel von Sega unter seine Fittiche genommen hat.

Der Microsoft-Präsident will sich aber zunächst mit dem Kanzler Jeremy Hunt treffen, um das weitere Vorgehen zu diskutieren. Das dürften spannende Gespräche werden. So hatte Hunt bereits öffentlich die CMA-Entscheidung kritisiert. Andererseits zeigte er sich auch wenig begeistert von Äußerungen Smiths, der als Reaktion auf das Vorgehen der CMA die EU als besseren Ort für den Wettbewerb deklariert hatte.

Am Ende muss man abwarten, in welche Richtung sich hier alles entwickeln wird. Auch die Rivalen von Sony, welche enorm gegen den Deal lobbyiert hatten, dürften das weitere Vorgehen mit Argusaugen beobachten.

Quelle: Bloomberg

André Westphal

Redakteur

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