Meta nutzt (vorerst) doch keine EU-Nutzerdaten für KI-Trainings

Irische Datenschutzaufsicht hatte dem Procedere Einhalt geboten

Meta, der Konzern hinter Facebook. Instagram und WhatsApp, hatte vor, Nutzerdaten aus Facebook und Instagram zum Zwecke des KI-Trainings zu verwenden. Dies wollte man als Standard einführen – außer, die Nutzer widersprechen explizit über ein Online-Formular. Schnell kritisierten Datenschützer diese Vorgehensweise scharf. Inzwischen hat sich auch die irische Datenschutzaufsicht eingeschaltet und das Vorgehen vorerst untersagt.

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Die Irish Data Protection Commission (DPC Ireland) wollte die Pläne von Meta ursprünglich durchwinken, sieht aber nun doch weiteren Gesprächsbedarf. Meta argumentiert, man müsse die Daten von EU-Nutzern für das Training seiner Large Language Models und Co. nutzen, um hiesigen Nutzern am Ende auch mit seinen KI-Angeboten gerecht zu werden. Andere Unternehmen wie Google würden ohnehin bereits so verfahren.

Auch versprach Meta, die Daten Minderjähriger sowie jener, die widersprechen, nicht einzusetzen. Es gehe zudem nicht um Direktnachrichten aus dem Messenger, sondern nur um öffentlich einsehbare Informationen, z. B. geteilte Inhalte. Der Konzern argumentiert, es sei im eigenen Interesse der EU, die Daten nutzbar zu machen, damit man nicht in Sachen künstlicher Intelligenz den Anschluss verliere.

Wie überzeugend dieses Argument ist, wenn die EU-Nutzerdaten am Ende in die Hände eines US-Konzerns fallen, muss jeder selbst für sich bewerten. Im Vordergrund dürften jedenfalls Metas eigene Interessen stehen, denn Nutzerdaten sind für das Training von LLMs heiß begehrt.

Quelle: Data Protection Commission

André Westphal

Redakteur

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