
Als Microsoft Mitte Oktober offiziell den Support für Windows 10 eingestellt hat, passierte in Japan etwas, womit kaum jemand gerechnet hatte: Blu-ray- und DVD-Laufwerke sind plötzlich wieder gefragt. Mit dem Umstieg auf neue Windows-11-PCs bemerkten viele Nutzer, dass ihre modernen Systeme keine optischen Laufwerke mehr besitzen. In einem Land, das physische Medien seit jeher schätzt, sorgt das für einen bemerkenswerten Trend – und volle Kassen in den Elektronikläden.
In Tokios Technikviertel Akihabara berichten Händler, dass Blu-ray-Laufwerke derzeit schneller ausverkauft sind, als sie nachbestellt werden können. Besonders gefragt sind interne BD-R-Laufwerke, die für ihre Geschwindigkeit und Langlebigkeit bekannt sind – allerdings schwer zu verbauen, da moderne PC-Gehäuse kaum noch Laufwerkschächte bieten. Externe Laufwerke sind zwar leichter anzuschließen, gelten jedoch als langsamer und empfindlicher – ein Kompromiss, den viele Käufer nur ungern eingehen.
Während der Rest der Welt längst auf Streaming und Cloud-Speicher umgestiegen ist, bleibt Japan eine Bastion der physischen Medien. CDs, DVDs und Blu-rays gehören dort nach wie vor zum Alltag. Ob Anime-Boxsets, J-Pop-Alben oder limitierte Editionen – japanische Konsumenten schätzen das Greifbare. Es geht nicht nur um Nostalgie, sondern auch um ein Gefühl von Besitz, Qualität und Beständigkeit.
Fans kaufen physische Kopien, um ihre Lieblingskünstler zu unterstützen, aber auch, um Sammlerstücke sicher zu archivieren. Denn anders als digitale Inhalte können Discs nicht einfach verschwinden, wenn ein Streamingdienst eingestellt wird.
Analysten betonen, dass die aktuelle Nachfrage keine reine Rückkehr zur Vergangenheit ist. In der japanischen Konsumkultur steht ein physisches Produkt noch immer für Verlässlichkeit und Authentizität. Der Umstieg auf Windows 11 hat vielen Nutzern bewusst gemacht, wie abhängig sie weiterhin von optischen Datenträgern sind – sei es für Musik, Filme oder Backup-Daten.
Die unerwartete Nachfrage treibt mittlerweile auch die Preise nach oben. Hersteller könnten darin eine Chance sehen, moderne optische Laufwerke neu zu gestalten oder wieder in ihre Produktpaletten aufzunehmen.
Quelle: ITmedia
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