Ein neues Gerücht sorgt derzeit in der GPU-Branche für Unruhe: Nvidia soll angeblich planen, künftig keine Speicherbausteine mehr zusammen mit seinen Grafikchips an seine Partner unter den Grafikkartenherstellern auszuliefern. Was auf den ersten Blick wie eine kleine Änderung im Lieferprozess klingt, könnte große Auswirkungen auf den Grafikkartenmarkt haben.
Bisher erhielten Hersteller wie ASUS, MSI oder Gigabyte komplette Pakete: Grafikchip und die passende Menge an GDDR-Speicher kamen direkt von Nvidia. Das garantierte stabile Preise, eine zuverlässige Versorgung und verhinderte, dass Partner selbst mit Speicherherstellern verhandeln mussten. Wenn Nvidia diese Unterstützung einstellt, stehen die Boardpartner plötzlich allein da – und müssen VRAM direkt bei Samsung, SK Hynix oder Micron einkaufen.
Besonders kleinere oder spezialisierte Hersteller geraten dadurch unter Druck. Große Marken können dank größerer Bestellmengen oft attraktive Konditionen aushandeln. Kleine Hersteller dagegen nicht: Sie haben weniger Verhandlungsmacht und könnten Schwierigkeiten bekommen, genug GDDR6X oder GDDR7 zu sichern – vor allem jetzt, da die Nachfrage durch neue GPU-Generationen steigt. Höhere Einkaufspreise führen dann zwangsläufig zu höheren Produktionskosten, die am Ende beim Kunden landen.
Hinzu kommt, dass der Speichermarkt ohnehin angespannt ist. KI-Beschleuniger und Server-Hardware treiben den globalen DRAM-Bedarf und die Preise in die Höhe, während die Umstellung auf neue Standards wie GDDR7 kostspielig ist. Preisschwankungen sind aktuell eher die Regel als die Ausnahme. Ohne Nvidias gebündelte Versorgung dürfte sich diese Volatilität für die Board-Partner weiter verstärken. Zuletzt wurde bereits berichtet, dass AMD die Preise für Radeon Grafikkarten um 10 Prozent erhöht – wegen Engpässen bei Speicherchips aufgrund des KI-Booms.
Für Gamer und PC-Bauer könnten sich die Folgen schnell bemerkbar machen. Besonders im Mainstream-Segment, wo jeder Euro zählt, könnten Grafikkarten teurer werden. Manche Hersteller könnten sogar bestimmte Modelle streichen oder verzögern, wenn sich die Margen nicht mehr lohnen. Das Resultat: weniger Auswahl in der unteren und mittleren Leistungsklasse – genau dort, wo der Großteil der Käufer unterwegs ist. High-End-Karten wird es weiterhin geben, aber wohl mit höheren Preisen.
Bestätigt ist das alles noch nicht. Doch das aus China kommende Gerücht passt zu einem Markt, der sich ohnehin im Wandel befindet. Zudem war die Quelle bislang relativ zuverlässig. Sollte Nvidia tatsächlich aufhören, Memory-Bundles anzubieten, wird die Kostenstruktur im GPU-Ökosystem fragmentierter – und sowohl Hersteller als auch Verbraucher müssen sich auf turbulentere Zeiten einstellen.
Quelle: Golden Pig Upgrade @ Weibo

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