Erste Pentium 4 Notebooks

Neuer Stromsparprozessor Segen für Notebookindustrie

Der von Intel inoffiziell schon lange angekündigte Mobile Pentium 4 ist noch gar nicht auf den Markt, da verkaufen erste Händler in Deutschland bereits Pentium 4 Notebooks. Dabei hat der Hersteller der Notebooks nicht etwa besonders gute Beziehungen zu Intel, sondern er baut einfach gewöhnliche Desktopprozessoren in die Notebooks. Dass soetwas funktioniert, wurde lange Zeit bezweifelt, verbraucht doch der Pentium 4 merklich mehr Strom als der Pentium III. Der gewöhnliche Pentium III verbrauchte kaum mehr Strom als die wesentlich teureren Mobile Pentium III Prozessoren. Daher stiegen immer mehr Hersteller auf die Desktopprozessoren um. Dabei musste dann allerdings auf die besonderen Stromsparfeatures des Notebookprozessors verzichtet werden.

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Beim Pentium 4 ist die Situation ein wenig anders. Selbst wenn man Intels Thermal Design Power (TDP) als Maximalverbrauch des Prozessors ansieht, was er nicht ist, übersteigt der Strombedarf des Pentium 4 die Möglichkeiten heutiger Technik. Mal ganz abgesehen davon, dass sich über 50W auf dem engen Raum eines Notebookgehäuses nicht oder nur mit zig lärmenden, stromfressenden Lüftern, abführen lassen, läge die Akkulaufzeit unter aller Kritik.

Kürzlich stellte der Chipriese jedoch drei stromsparende Prozessoren vor, deren TDP unter 50W liegt. Beim 1,6GHz-Modell liegt der TDP bei vergleichsweise geringen 38W. Der bisherige Pentium 4 verbrauchte noch 61W bzw. 47W (Northwood). 38W liegen schon sehr viel eher im kühlbaren Bereich. Die bislang eingesetzten 1,1GHz Pentium III verbrauchen fast 40W, der Mobile Athlon 4 bei gleichem Takt etwa genauso viel. Ein taiwanesischer Notebookproduzent geht davon aus, dass er 30% seiner im Januar produzierten Notebooks mit dem neuen Stromspar-Pentium 4 ausstatten wird.

Die Galeria Kaufhof offeriert seit einigen Tagen sogar ein Notebook, das noch mit dem alten Pentium 4 auf Basis des Willamette ausgestattet ist. Der Willamette geht verglichen mit dem neuen Northwood noch verschwenderischer mit Strom um. Intel gibt für den 1,7GHz Prozessor eine TDP von bis zu 68W an, ein fast doppelt so hoher Verbrauch wie der eines 1GHz Pentium III.
Kaufhof bietet das Notebook für €1899 an. Ausgestattet mit einem 1,7GHz Pentium 4, 256MB RAM (vermutlich SDRAM), 14″ TFT, 20GB Festplatte, 16MB Mobility Radeon 7500, CDRW, LAN und Modem kann das Notebook zwar einen Desktoprechner ersetzen, wie sich der Pentium 4 jedoch auf Akkulaufzeit, Gewicht (hochkapazitative Akkus) und Lautstärke (Lüfter) auswirkt, möchten wir lieber nicht wissen. Wir möchten an dieser Stelle ausdrücklich vom Kauf jedweder Pentium 4 Notebooks abraten.

Mobile Pentium 4 rechts, Pentium III-M links (Quelle Akiba)

Quelle: Intel

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