Ende April platzte praktisch in letzter Minute die lange geplante und praktisch schon beschlossene Übernahme von Hynix Semiconductor durch Micron Technology am Widerstand von Kreditgebern, Gewerkschaften und Aktionären. Der Chef von Micron, Steven Appleton, schließt den Zusammenschluss von amerikanischem und koreanischen Speicherhersteller, Nr.2 und der Nr.3 in der Welt, aber weiterhin nicht aus. Seit der Ablehnung des Deals durch den Vorstand von Hynix haben beide Unternehmen nicht mehr miteinander gesprochen, aber Appleton zeigt sich offen für neue Vorschläge von Seiten der Koreaner.
Allerdings scheint die Lage beider Firmen und die Marktsituation nicht förderlich zu sein für ein Geschäft dieser Größenordnung. Die Speicherpreise bewegen sich momentan gerade so am sogenannten Break-even, bei dem die Hersteller keinen Verlust mehr machen, aber auch nur wenig Gewinn einfahren können.
Micron wollte den Preis von 3,5 Milliarden US-Dollar für Hynix wie üblich in Form eines Aktientausches begleichen. Der Wert der Micron-Aktie ist aber aufgrund anhaltender Verluste seit dem Beginn der Übernahmegespräche von $40 auf etwa $20 gefallen, so dass deutlich mehr Aktien abgegeben werden müssten.
Micron benötigt darberhinaus auch selbst Finanzmittel für den Umstieg der Produktion auf 300mm Wafer, um mit den Konkurrenten Samsung und Infineon auf Dauer mithalten zu können. Diese beiden Speicherhersteller haben diesen Schritt bereits hinter sich.
Hynix steht angeblich mittlerweile bereits mit 6 Milliarden US-Dollar bei seinen Kreditgebern in der Kreide und sollte eigentlich ebenfalls seine Fabrikationen modernisieren. Neue Kredite erscheinen angesichts der Schuldenlast unwahrscheinlich. Allerdings überprüft gerade die Deutsche Bank den Gesamtwert des Unternehmens Hynix, so dass man dieses Ergebnis mindestens noch abwarten wird, bevor neue Übernahmegespräche aufgenommen werden.
Quelle: KoreaTimes
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