NV30 definitiv erst in 2003

Auslieferung der Grafikkarten mit neuem nVidia-Chip im ersten Quartal

Während einer Telefonkonferenz anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Umsatzzahlen von nVidia hat CEO und President Jen-Hsun Huang auch Stellung zum kommenden Grafikchip der nächsten Generation bezogen. Demnach erwartet das Unternehmen, mit der Auslieferung des NV30 im “Januar-Quartal“ zu beginnen.

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Stattdessen hätte Huang auch “erstes Quartal 2003“ sagen können, aber Januar hört sich ja besser an. Offenbar will man sich bei nVidia aber noch nicht genauer festlegen und belässt bei einem Zeitraum von drei Monaten (Januar bis März).
Daneben wurden auf der Telefonkonferenz weitere interessante Details genannt. So entwickelte nVidia z.B. Test-Chips des NV30 bereits seit Februar diesen Jahres. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Kalifornier also tatsächlich noch einen ähnlichen Zeitplan wie ATI mit der Radeon 9700 Pro!

Ein exakter Grund für die Verzögerung des NV30 wurde zwar nicht genannt, aber Huang gab zu, dass der taiwanesische Produktionspartner TSMC anfangs Probleme mit der 130nm Fertigungstechnologie hatte. Inzwischen ist man bei nVidia aber wohl glücklich über die Ausbeute bei den 130nm Chips mit Kupferverbindungen und man sei mit TSMC als Partner zufrieden.

Es gilt als sicher, dass nVidia den NV30 und dessen endgültigen Produktnamen (vermutlich GeForce5) auf der Computermesse Comdex in Las Vegas (18.-22.11.) präsentieren wird. Ob man zu diesen Zeitpunkt dann endlich den produktionsfertigen Grafikchip zeigen kann, wird allerdings immer noch bezweifelt. Gerüchte aus dem Umfeld der Grafikkartenhersteller besagen, dass diese erst am 10. Dezember eine Handvoll Muster bekommen werden. Auch in den USA dürfte es damit schwierig werden, noch vor Weihnachten eine NV30-Grafikkarte im Handel zu erstehen. Stattdessen muss sich nVidia wohl darauf beschränken, den Herstellern und der Öffentlichkeit (durch Previews in den Medien) die Leistungsfähigkeit des neuen Chips zu demonstrieren, damit sich der Anwender bis Anfang nächsten Jahres nicht vielleicht doch für ein Konkurrenzmodell von ATI entscheidet. Je länger die Einführungsphase dauert, desto weniger potenzielle Kunden stehen nachher bereit.

Die bereits angedeutete Veröffentlichung des finanziellen Ergebnisses von nVidias drittem Quartal war ebenfalls weniger erfreulich. Zwar konnte man den Umsatz von 365 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf nun $430 Mio. steigern, aber man musste einen Verlust von $48,6 Mio. verbuchen. Im Vergleichsquartal des Vorjahres konnte nVidia noch einen Gewinn von $41,3 Mio. ausweisen. Der Verlust im abgelaufenen Quartal hatte seine Ursache allerdings in einer speziellen Ausgabe von $61,8 Mio., die durch den Tausch von Stock-Options der Mitarbeiter in Aktien entstand.

Quelle: nV News

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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