NVIDIA führt nForce 620 vor

Neuer Chipsatz unterstützt PC2700

Der nForce 420 war für NVIDIA ein äußerst wichtiges Produkt, mußte man doch mit dem Chipsatz den Einstieg ins Mainboardgeschäft schaffen. Ohne ein überzeugendes Produkt hätten sich wohl kaum Hersteller gefunden, die Entwicklungszeit für nForce-Mainboards opfern.

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Wie bekannt sein dürfte, war der nForce überzeugend. Erste Boards von fünf Herstellern wurden bereits im Mai 2001 – noch vor der offiziellen Ankündigung des Chips – präsentiert, kaufen konnte man sie dann gegen Ende des Jahres. Das Boarddesign war also vermutlich alles andere als trivial. Kommerziell war der teure Chipsatz dann zu allem Unglück auch noch ein Flop. Das hält NVIDIA jedoch nicht davon ab, weiter an Chipsätzen zu arbeiten.
Gestern, gut zehn Monate nach der ersten nForce-Präsentation, zeigt NVIDIA erstmals den Nachfolger des noch immer aktuellen Chipsatzes. Diesmal wird offenbar gleich zum Marktstart eine Version mit und eine ohne integrierte Grafik hergestellt. Bei der ersten Version war zu Anfang nur ein Chip mit integrierter Grafik zu entsprechend hohen Preisen verfügbar.

Die neue Revision des Chips hört auf den Namen nForce 620-D (Grafik) bzw. nForce 615-D (ohne Grafik). Beide unterstützen Dualchannel PC2700 DDR-RAM, der Vorgänger nur Dualchannel PC2100. Ein Chipsatz mit nur einem Speicherkanal ist nach jetzigem Wissensstand nicht geplant – obwohl er die Kosten für Chipsatz und Mainboard vermutlich signifikant senken würde.

Von der erhöhten Bandbreite wird vor allem bzw. ausschließlich die integrierte Grafik profitieren. Bei der handelt es sich anscheinend noch immer um einen GeForce2 MX. Wir an NVIDIAs Stelle würden zwar einen GeForce4 MX verwenden, aber den Namen behält man sich wohl lieber für die profitableren Steckkarten vor. Verwendete man jedoch den GeForce4 MX, so profitiert der nForce 620 direkt vom Marketing-Hype um den GeForce4. Außerdem: Wer kauft schon einen Rechner mit GeForce2, wenn alle Welt vom GeForce4 spricht?
Mainboards mit dem neuen nForce sind ab Ende des 2. Quartals u.a. von ASUS, Leadtek und MSI erhältlich – zumindest wenn sich die Boardentwicklung nicht wieder unerwartet verkompliziert.

Zusammen mit Samsung wurde übrigens bereits der potentielle Nachfolger des nForce 620 gezeigt. Er unterstützt PC3200 und käme mit seinem Dualchannel-Speicherinterface auf eine Speicherbandbreite von gigantischen 6,4GB/s. Der Chipsatz wird jedoch erst produziert, wenn man PC3200 auch wirklich kaufen kann. Und das wird frühestens 2003 der Fall sein.

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