TSMC lehnt „unmoralische Angebote“ ab

Keine exklusive Fertigung für Apple bzw. Qualcomm

TSMC hat „unmoralische Angebote“ seitens Apples und Qualcomms ausgeschlagen: Beide Hersteller seien an den Auftragsfertiger TSMC herangetreten, um sich Produktionskapazitäten für Smartphone-Chips exklusiv zu sichern. Beide Angebote schlossen jeweils Investitionen von über einer Milliarde US-Dollar ein. Im Gegenzug sollte TSMC Produktionskapazitäten exklusiv für Apple bzw. Qualcomm reservieren. Apple hat Interesse daran, sich von Samsung unabhängiger zu machen – die Koreaner sind zwar Zulieferer für Apples CPUs, aber zugleich der größte Konkurrent im Smartphone-Segment.

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Qualcomm wiederum verzeichnet mit seinen Snapdragon-SoCs enorme Erfolge, kann aber die Nachfrage kaum decken. Aus diesem Grund traten sowohl Apple als auch Qualcomm unabhängig voneinander an TSMC heran, um bei dem Fertiger einzusteigen.

TSMC soll allerdings beide Angebote abgelehnt haben: Laut dem TSMC-Vorsitzenden Morris Chang sei man ganz allgemein nicht gewillt eine oder gar zwei Fabriken exklusiv für einzelne Kunden bereit zu stellen. Mit derartigen Schachzügen würde man zu viel Flexibilität einbüßen und zu viel Kontrolle abgeben.

Tatsächlich profitiert TSMC von seiner Unabhängigkeit und kann seine Fertigungskapazitäten optimal durch verschiedene Kunden auslasten. Würde sich das Unternehmen stärker an einzelne Partnern binden, liefe man Gefahr in Bedrängnis zu geraten, wenn der jeweilige Kunde seine Techniken umstellt oder in finanzielle Bedrängnis gerät.

Offiziell enthält sich TSMC zu den vermeintlichen Angeboten Apples und Qualcomms eines spezifischen Kommentares. Auch Apple-Sprecher verweigerten eine Stellungnahme.

Quelle: Bloomberg

André Westphal

Redakteur

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