TV/Video-Features
Um es kurz vorwegzunehmen: der Video-Ein- und Ausgang sind inklusive Software von hoher Qualität, allerdings gibt es hie und da noch Potential für Verbesserungen. Aber der Reihe nach…
Lieferumfang
Die mitgelieferte Kabelpeitsche bietet dem User insgesamt drei Videosignal-Eingänge und zwei Ausgänge. Die einzelnen Anschlüssen sind deutlich beschriftet und sogar numeriert. Da sollte beim Anschluß nichts schiefgehen können.
Leider liefert Elsa keine Anschlußkabel mit. Hier hätten es ruhig ein S-Video- und ein Composite-Kabel sein können.
Installation
Als Eingangssignal erwartet der Video-In ein eindeutiges Videosignal, d.h. es ist nicht möglich, einfach das Antennenkabel an die Karte anzuschließen (geht ja auch gar nicht) und dann zu fernsehen. Dazu wäre ein TV-Tuner auf der Karte nötig, der das Antennensignal, welches ja Informationen für viele Kanäle transportiert, zu einem Bildsignal filtert.
Was kann mal also anschließen, um ein TV-Bild auf dem Monitor zu bekommen? Videokamera, Videogerät, DVD-Player oder Satellitenempfänger sind möglich. Sie alle liefern ein eindeutiges Videosignal. Den gewünschten Kanal muß man dann am Eingangs-Gerät einstellen.
Dokumentation
Das Handbuch hilft einem insbesondere bei den Video-Features sehr gut weiter. Auf insgesamt neun Seiten wird der Anschluß der Geräte und die Einstellung der Treiber ausführlich beschrieben. Die mitgelieferte Video-Software (u.a. MainActor und Microsoft NetMeeting) ist nochmal extra dokumentiert. Außerdem enthält das Handbuch noch den Abschnitt "Grafik-Know-How", in dem auch Videosignal-Formate und Kompressionsverfahren erklärt werden. Vorbildlich!
Video-Ausgang
Nach der Installation der Treiber und dem Anschluß eines Fernsehers oder eines Videogeräts als Ausgabegerät muß der Videoausgang aktiviert werden. Dies geschieht über die Anzeige-Eigenschaften von Windows:

Mit der Aktivierung der Checkbox ganz links oben erscheint das Monitorbild dann auch auf dem TV-Gerät. Auch? Ja, Parallelbetrieb von Monitor und TV gleichzeitig stellt kein Problem dar. Weitere Annehmlichkeiten:
- Ein eventuelles Bildflackern auf dem TV läßt sich durch den Flickerfilter beseitigen.
- Der schwarze Rand im TV-Gerät läßt sich durch die Anpassung von Größe und Position des Bildes auf ein Minimum reduzieren. Ganz verschwindet er aber leider nicht.
- Die Ausgabequelle ist eine tolle Sache! Ist einem das Bild auf dem TV-Gerät zu kleinund zu schlecht lesbar (z.B. 1024×768), so stellt man z.B. einfach auf den "virtuellen Bildschirm" um und kann dann auf dem Desktop umherscrollen! Oder man läßt sich nur das gerade aktive Fenster anzeigen. Auch sehr nützlich.
Probleme
Zwei kleine Haken gibt es aber doch. Beim Spielen von Quake2 auf dem TV weigerte sich der Mauszeiger zu verschwinden. Das Spiel lief zwar auch mit Maus, der Windows-Zeiger blieb jedoch standhaft in der Mitte des Bildes. Störend, aber sicher mit einem Treiber-Updatezu beheben.
Ab und zu brach im Test das Videosignal zum TV-Gerät zusammen. Dann erschien nur noch das Testbild auf dem Fernseher. Das Öffnen der Anzeige-Eigenschaften stellte seltsamerweise das Bild wieder her. Hoffentlich kriegt Elsa das auch per Treiber in den Griff.
Video-Eingang
Die Einstellunges des Video-Eingangs erreicht man über Elsas Winman Suite. Zunächst sollte die Quelle definiert werden.

Wie im Bild zu sehen, kann hier neben der Einstellung von Video-Standard und Farben auch zwischen den Eingängen gewechselt werden – nützlich beim Anschluß mehrerer Geräte, z.B. wenn man normal den Satellitenreceiver und zeitweise auch eine Videokamera dran hat.
Das zum Aufnehmen gewünschte Format wird über den entsprechenden Reiter erreicht:

Dieses Einstellmöglichkeiten sollten einem doch genug Optionen offen lassen, oder? Alle wählbaren Auflösung sind nicht im Bild zu sehen, aber diese reichen von 160×120 bis 1600×1200 !
Das Videocapturing an sich wird mit dem mitgelieferten Programm MainActor (Version 3.01) vorgenommen. Hier hat man die gleichen Einstellungsmöglichkeiten wie oben beschrieben, zusätzlich kann man noch das Format des aufzunehmenden Audio-Streams bestimmen. Einzelbildaufnahmen sind natürlich auch möglich.
Was an Capturing technisch machbar ist, hängt eigentlich nur vom übrigen System ab und hat nichts mit der Erazor III zu tun. Wer hohe Auflösungen (jenseits der 320×240 Briefmarken-Größe) aufnehmen möchte, braucht einen schnellen Prozessor, viel Hauptspeicher sowie eine große und schnelle Festplatte, denn die Datenmenge eines Videos ist enorm!
Mit dem Celeron 466, 128 MB RAM und Western Digital 10GB Platte hatte ich beim Capturen eines 768×576 (TV-Format) großen Videos so meine Probleme. Um den guten Sound zu erhalten, wurde der Audio-Stream mit 44kHz und 16bit in Stereo aufgezeichnet. Alles außer MJPEG und der Elsa-Komprimierung machte keinen Sinn, weil entweder viel zu viele Bilder ausgelassen wurden oder das Videofile zu groß wurde. Hier also die Ergebnisse vom Versuch, ein ca. einminütiges Video aufzuzeichnen:
Datenformat | Kompressionsrate | Bildverlust | Videogröße | Bildqualität |
MJPEG | mittel | ca. 20% | 50-70 MB | okay |
MJPEG | hoch | ca. 0,5% | ca. 30 MB | mies |
Elsa | mittel | keiner | 200-300 MB | okay |
Elsa | hoch | ca. 0,01% | ca. 120 MB | schlecht |
Die Einschätzung der Bildqualität ist natürlich rein subjektiv, aber alles, was nicht okay ist, ist eigentlich nicht mehr akzeptabel. Genausowenig annehmbar ist eine Verlustrate von mehr als 5%, da es dann merklich ruckelt beim Abspielen.
Die Größe des aufgenommenen Videofiles schwankt auch mit dem Inhalt der Bilder, da die Komprimierung mal mehr, mal weniger erfolgreich ist.
An das Aufzeichnen ganzer Filme in Originalgröße ist auf jeden Fall jetzt noch nicht zu denken, außer man hat eine High-End-CPU und eine 30GB Platte übrig nur zum Capturen.
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