AMD-760 vorgestellt und getestet

Einige Hersteller kündigen bereits entsprechende Motherboards an

Wie vor einigen Tagen bereits angekündigt, hat AMD heute ihren neuen AMD-760 Chipsatz für die eigenen Duron und Athlon Prozessoren offiziell vorgestellt. Außerdem wurden gleichzeitig drei neue Athlon-CPUs mit 266 MHz Front Side Bus (FSB) präsentiert – mit 1 GHz, 1.133 GHz und 1.2 GHz.

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Das wichtigste neue Feature des AMD-760 Chipsatzes ist natürlich die Unterstützung von DDR SDRAM Hauptspeicher (Double Data Rate Synchronous Dynamic Random Access Memory – gut, dass es die Abkürzung gibt! ;-). Diese Art von RAM bietet eine erheblich bessere Bandbreite als z.B. PC133 und damit mehr Reserven für speicherzugriff-intensive Applikationen. Darüberhinaus ist der maximale Speicherausbau nicht mehr auf 1,5 oder 2 GB beschränkt wie bei den bisherigen Chipsätzen. Der AMD-760 verträgt bis zu 4 GB Hauptspeicher!
Die zweit-wichtigste Neuerung des AMD-760 ist ein FSB von 266 MHz für die neuen Athlon-Prozessoren. Natürlich erlaubt der Chipsatz auch einen FSB von 200 MHz, wenn eine solche CPU verwendet wird.
Der AMD-760 ist übrigens konventionell in North- und Southbridge aufgeteilt. Die AMD-761 Northbridge (System Controller) erledigt den Datentransfer zwischen Prozessor, Hauptspeicher und AGP 4x Port. Die AMD-766 Southbridge (Peripherie Controller) ist für die Ein-/Ausgabe von Daten zuständig (Eingabegeräte, Massenspeicher etc.) und bietet Unterstützung für den ATA-100 Standard.

Die Nachteile des AMD-760 sollen allerdings nicht verschwiegen werden. So müssen Prozessorbus und Speicherbus immer synchron laufen. Bei Verwendung eines Prozessors mit “nur” 200 MHz FSB ist also die Verwendung von PC2100 DDR SDRAM für 266 MHz FSB sinnlos, da dieser dann ebenfalls nur mit 200 MHz läuft. In einem solchen Fall würde also auch PC1600 DDR SDRAM ausreichen.
Umgekehrt ist es natürlich genauso. Beim Einsatz eines Athlons mit 266 MHz FSB muss zwingend PC2100 DDR SDRAM verwendet werden. Der asynchrone Betrieb von RAM und Systembus, wie wir ihn u.a. von den Via-Chipsätzen gewohnt sind, ist also passé.
Ein weiterer Nachteil ist die Inkompatibilität des AMD-760 mit herkömmlichem PC100 oder PC133 SDRAM, das in Motherboards mit diesem Chipsatz nicht mehr verwendet werden kann. DDR SDRAM Module (184 Pins) sind nicht in den gleichen Slots verwendbar wie normale SDRAM-DIMMs (168 Pins).
Erste Tests des AMD-760 Chipsatzes von verschiedenen Hardware-Sites zeigen recht gute Ergebnisse in Performance und Stabilität. Eine Verdoppelung des Leistung, die mancher vielleicht vom DOUBLE Data Rate SDRAM erwartet hat, ist allerdings nicht in Sicht. Die Speicher-intensiven Tests sind mit PC2100 DDR-RAM etwa 10 bis 20% schneller als mit PC133 RAM. In höheren Auflösungen und hoher Farbtiefe sind die Unterschiede dann nur noch minimal.
Testberichte findet man u.a. bei AMDZone, Gamers Depot, Sharky Extreme und Tech-Report.
Da DDR SDRAM nur wenig teurer ist als herkömmliches SDRAM sollte man beim Kauf eines neuen Systems diese Lösung unbedingt in Betracht ziehen, denn 20% Leistungssteigerung in manchen Applikationen sind nicht zu verachten. Wer aber bereits ein gutes System besitzt, braucht nicht nervös zu werden, weil er meint, er hätte viel Geld für jetzt veraltete Komponenten ausgegeben. Der Umstieg auf ein DDR SDRAM System lohnt sich kaum.
Einige Motherboard-Hersteller haben heute bereits entsprechende Produkte mit dem AMD-760 Chipsatz angekündigt, worauf AMD stolz verweist. So können wir in Kürze mit den folgenden Mainboards rechnen: Asus A7M266, Biostar M7MIX, MSI K7 Master-S, DFI AK76, EPoX EP-8K7A und FIC AD11. Die einzelnen Features dieser Boards entnehmt bitte den jeweiligen Pressemitteilungen.

Quelle: Verschiedene

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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