VIA verliert, SiS gewinnt

Marktanteile der Hersteller von Mainboard-Chipsätzen in Bewegung

Könnte es der Beginn einer Trendwende sein? Verliert VIA Technologies bald seine Position als zweitgrößter Lieferung von Mainboard-Chipsätzen (hinter Intel)? Zumindest im gerade abgelaufenen November gingen von den taiwanesischen Herstellern unterschiedliche Signale aus. Während VIA im Vergleich zum Oktober einen Umsatzrückgang von 8,1% hinnehmen musste, konnte SiS trotz im Allgemeinen schwacher Nachfrage den Umsatz um 1,1% steigern. Trotzdem liegt der Umsatz von VIA mit 23.3 Milliarden Taiwan-Dollar (NT$) im bisherigen Jahresverlauf natürlich noch recht deutlich über dem Umsatz von SiS, der mit 14.5 Milliarden NT$ angegeben wird.

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Wieviele Chipsätze ausgeliefert wurden, ist noch nicht offiziell bekannt, aber hier geht VIA von einem Rückgang von 10% gegenüber Oktober aus. SiS prophezeit dagegen einen Anstieg der Auslieferungen um 10%. Dies lag wohl vor allem daran, dass die SiS648 und SiS651 Chipsets für den Pentium 4 zuvor kaum verfügbar waren und die Mainboard-Produzenten nun große Mengen auf einmal benötigten.

VIA ist immer noch von der Zurückhaltung der Platinenhersteller gegenüber den eigenen P4-Chipsätzen betroffen, da man sich hier im Rechtsstreit mit Intel um einige Lizenzen befindet. Die meisten Mainboard-Firmen wollen sich da nicht hineinziehen lassen.
Lichtblick für VIA ist allerdings die Entwicklung der Verkaufszahlen des C3 Prozessors, weil dieser in der im letzten Jahr eingeführten, integrierten Eden Plattform zum Einsatz kommt. Die Auslieferungen des C3 stiegen um über 100%, auch weil die CPU vorher kaum gefragt war.

Der Ausblick in die nächste Zukunft fällt recht optimistisch aus. Obwohl das Mainboard-Business seit Mitte November stagniert, glauben die taiwanesischen Chipsatz-Entwickler nicht an größere Einbußen in den nächsten zwei Monaten. Ganz neue Produkte sind in der nächsten Zeit nicht in Sicht, so dass auch die Preise stabil bleiben sollten. Aufgrund der Feiertage zum Chinesischen Neujahr im Februar wird außerdem erwartet, dass die Mainboard-Hersteller zuvor noch ihre Lager auffüllen und so die Nachfrage vergleichsweise hoch halten werden.

Quelle: DigiTimes

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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