Silent-Netzteil Special – Auftakt 2003 - Seite 3

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Was ist aktive PFC bzw. passive PFC?

Die Power-Factor-Correction – kurz PFC – ist eine seit dem 1. Januar 2001 vorgeschriebene Kompensation der Blindleistung von Netzversorgungsgeräten (Netzteile) u.a. im Personal-Computer – nach DIN EN 61000-3-2.
Diese Blindleistung entsteht in ihrer unangenehmen Art während des Einschaltvorganges von induktiven Verbrauchern und belastet das Stromversorgungsnetz – in Richtung Stromerzeuger – mit bis zu zweistelligen Ampere-Werten, welche die Stromversorger wiederum nachspeisen müssen.
Ebenso werden negative Auswirkungen z.B. bei hausinternen HiFi-Geräten oder TV-Geräten unterbunden.
Da in den letzten Jahren der Leistungshunger von PCs und deren grundsätzliche Anzahl ständig anstiegen, wurde die rückwirkende Blindlast für die Stromversorgungsunternehmen zu einer nicht unerheblichen Problematik. Somit kreierte man eine neue Norm mit dem Kürzel PFC.
Die effektivere, aktive PFC – Wirkungsgrad 90% statt passiv geregelt 70% – wird auf elektronischem Wege umgesetzt. Bei einer hochwertigen Schaltung wirkt sich die aktive PFC auch auf die Reinheit und die Stabilität der Ausgangsspannungen aus.
Die passive PFC wird auf einfache Weise mit einer Spule bewerkstelligt – ähnlich wie bei einer Leuchtstofflampe und deren Drosselspule. Diese Lösung funktioniert grundsätzlich genauso gut, macht Netzteile jedoch etwas schwerer, ist aber im Regelfall etwas preisgünstiger.


Mainboard, CPU, Netzteil Harmonie

Interessant ist immer wieder, fallen Netzteile ggf. mit gewissen Spannungsschwächen im Test auf, können die Hersteller dies nie so recht nachvollziehen und zweifeln die Testergebnisse erst einmal an.
Der Tenor lautet allgemein: ”bei unseren internen Tests ist derartiges nicht festzustellen gewesen” oder es wird von minimalen, möglichen Serientoleranzen gesprochen.

Da die Hersteller in der Regel externe Last-Prüfstände verwenden, unterstellen wir spekulativ, dass im praktischen PC-Betrieb auch die verbaute Peripherie entsprechend deutlich mitwirken kann. Wir möchten nicht ausschließen, dass die jeweilig verwendeten Mainboards und CPUs hierbei ggf. durch deren entsprechenden Leistungshunger dafür verantwortlich zeichnen. Letztendlich darf das für ein ordentliches Netzteil kein Problem darstellen und war es in der Regel auch nicht.
Bei weiteren internen Tests konnten wir feststellen, dass in Verbindung mit einer stärkeren Testplattform – einem MIPS unlocked Athlon XP 2000+ auf einem EPoX 8K3A+ Mainboard – gegenüber der allgemein verwendeten XP1700+ Testplattform die Spannungswerte sich entsprechend verändern können. Wir gehen logischerweise davon aus, dass dies ggf. in der Hauptsache durch die stärkere CPU verursacht wird auf Grund der höheren Leistungsaufnahme, welches auch das Netzteil spannungsseitig spezifisch stärker fordert.
Insofern bestätigt sich unserer Meinung nach wiederholt, dass praxisorientierte Plattformen eine ideale Testbasis darstellen und dem Endverbraucher die bestmögliche, reale Nachvollziehbarkeit ermöglichen. Letztendlich gab es aber auch hierbei weder Systeminstabilitäten noch Abstürze seitens der beteiligten Testkandidaten.

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