AMD kündigt Dual-Core CPUs an

Design vom Opteron mit zwei Kernen ist fertig - CPU kommt Mitte 2005

AMD hat bekannt gegeben, dass man einen technologischen Meilenstein erreicht hat, nämlich den Abschluss des Designs der 64bit Dual-Core Prozessoren. Ende April hatte AMD-Chef Hector Ruiz solche CPUs mit zwei Kernen bereits für das nächste Jahr angekündigt. Jetzt kann man damit in die Produktionsphasen gehen und erste Muster fertigen.

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Mit einem solchen Prozessor wird praktisch die Leistung eines Dual-CPU Systems ermöglicht. Oder man macht aus einem Dual-CPU System mit Mainboard mit zwei CPU-Sockeln eine Workstation mit zwei Dual-Core Prozessoren, die damit einem System mit vier normalen CPUs gleichwertig ist.

AMD hat nun die Dual-Core Prozessoren in seine neue Roadmap aufgenommen. Demnach erwarten uns Mitte 2005 die Opteron Varianten mit den Codenamen “Denmark“ (100er Serie), “Italy“ (200er Serie) und “Egypt“ (800er Serie), abhängig vom Grad der Unterstützung von Multi-CPU Systemen. All diese CPUs werden gefertigt mit 90nm Strukturbreite und der Silicon-On-Insulator (SOI) Technologie. Erst diese feinere Produktion ermöglicht es den Herstellern, zwei CPU-Kerne auf nur einem Chip unterzubringen.
Erfreulicherweise will AMD dabei das von Hector Ruiz vor eineinhalb Monaten gegebene Versprechen der Sockel-Kompatibilität einhalten. Die Dual-Core Opterons werden also in die bestehende Sockel-940 Infrastruktur passen. Für den problemlosen Betrieb soll lediglich ein BIOS-Update für das Mainboard notwendig sein. Ein jetziges Opteron-System für nur einen Prozessor kann somit Mitte nächstes Jahres durch einen CPU-Tausch zu einer Dual-CPU Workstation gemacht werden.

Der AMD64 Dual-Core Prozessor besteht aus zwei praktisch vollwertigen Einzel-CPUs, von denen jeder z.B. über seinen eigenen (1 MB) Level-2 Cache verfügt. Allerdings müssen sich die beiden Teile einen einzigen Speichercontroller teilen. Ansonsten hätte man auch keine Kompatibilität mit der aktuellen Sockel-940 Plattform erreichen können.
AMDs “Vice President of Engineering“ Fred Weber sieht in der gemeinsamen RAM-Schnittstelle aber keine Nachteile, da die jetzige Bandbreite schon völlig ausreicht. “Es ist immer ein Balance-Akt zwischen dem Hinzufügen von Rechen- und/oder Speicherleistung. Momentan haben wir eine Menge Speicher- und I/O-Bandbreite, also erhöhen wir die Rechen-Performance“, meinte Weber.

Neben den neuen Dual-Core Opterons soll diese Technik auch im High-End Desktop Bereich Einzug halten. AMD hat dafür den Athlon 64 FX mit dem Codenamen “Toledo“ vorgesehen, der in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres auf den Markt kommen soll. Auch dieser wird natürlich in 90nm SOI Prozesstechnologie gefertigt.
Momentan ist noch nicht bekannt, in welchen Sockel der Dual-Core Athlon 64 FX passen wird, aber man geht allgemein vom gerade offiziell eingeführten Sockel-939 für die neuen Athlon 64 Modelle 3500+, 3800+ und FX-53 aus. Dies ist allerdings noch nicht sicher.

Dual-Core ist also definitiv der Trend, dem die Prozessorhersteller in der Zukunft folgen werden, um die CPU-Leistung weiter zu erhöhen, statt unablässig an der Taktschraube zu drehen. Auch Intel hatte Anfang Mai seine Roadmaps geändert und für 2005 solche Chips mit zwei CPU-Kernen angekündigt.

AMD Kerne im Vergleich: Opteron vs. Dual-Core
Neue AMD Roadmap

Quelle: AMD

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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