HomePlug – Netzwerk per Steckdose - Seite 2

Ausführlicher Test von HomePlug Adaptern von Allnet, devolo und Hama

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Das HomePlug-Prinzip

Nach dem Powerline-Flop kam die Idee, die Technik zur einfachen Vernetzung veschiedener Zimmer über die Steckdose einzusetzen. Hierfür wurden Adapter entwickelt, die sich einfach in die Steckdose stecken lassen und dann als „Brücke“ für den Netzwerkverkehr dienen – eine denkbar einfache Art der Installation. Verwendet man Geräte, die über Ethernet und nicht über USB and den PC angebunden werden, lassen sie sich also ohne die Installation von Treibern in Verbindung mit jedem netzwerkfähigen Betriebssystem einsetzen. Durch die Forcierung eines gemeinsamen Standards – HomePlug 1.0 – sollten sich auch Geräte unterschiedlicher Hersteller untereinander verständigen können. Die in unserem Test eingesetzten Adapter unterstützen alle mindestens den HomePlug 1.0-Standard. Dieser bietet theoretische Übertragunsraten von bis zu 14 Mbit/sec. In der Praxis liegen diese aber eher im Bereich 5 bis 7 Mbit/sec.

devolo Homeplug Adapter

Eigentlich könnte man meinen, dass HomePlug von Natur aus abhörsicher ist, da ein Angreifer Zugang zur Stromleitung haben müsste. In der Praxis ist dies aber anders. Vor allem in Mietshäusern sind oft viele Wohnungen am gleichen Stromkreislauf. Zudem könnte ein „Übersprechen“ eintreten, wenn unterschiedliche Ader in der gleichen Röhre untergebracht sind. Dabei können Signaleinwirkungen zwischen benachbarten Adern auftreten, wodurch auch auf der anderen Ader ein verwertbares Signal entstehen kann. Zu guter letzt lässt sich der HomePlug-Netzverkehr sogar über Funk ausspionieren.
Aus diesem Grund ist im Standard auch eine Verschlüsselung über DES (Data-Encryption-Standard) mit einer Schlüssellänge von 56 Bit vorgesehen. Diese Schlüssellänge kann beim verwendeten, synchronen Algorithmus zum Absichern des privaten Netzverkehrs als ausreichend angesehen werden. Im Jahre 1997 brauchte das RC5-56 Projekt 250 Tage und 4000 gemeinsam arbeitende Rechner, um eine mit 56 Bit verschlüsselte Botschaft zu entschlüsseln. Die Rechenleistung ist seitdem zwar enorm gestiegen, der jahrelange Aufwand des Entschlüsselns steht aber immer noch in keiner Relation zum „Wert“ der in einem gewöhnlichen Haushalt abfangbaren Daten. Derzeicht hilft Hartware.net mit einem eigenen Team übrigens beim Finden eines Schlüssels für eine 72 Bit starke Verschlüsselung.
Alle gesteten HomePlug-Adapter verschlüsseln den Datenverkehr standardmäßig. Sie sind aber anfangs alle mit dem gleichen Passwort („HomePlug“) versehen, um auch mit den Geräten anderer Hersteller kommunizieren zu können. Um also die Verschlüsselung auch sinnvoll nutzen zu können, muss erst das Passwort in jedem Gerät geändert werden. Hierfür liegt allen Adaptern eine spezielle Software bei, die bei jedem Hersteller nur unter Windows funktioniert. Da aber ein Ändern des Passwortes theoretisch nur einmal notwendig ist, kann man diese Aufgabe auch an einem eigenen PC erledigen, auf dem das Windows-Betriebssystem installiert ist, bevor man die Adapter dann im Haus an die anderen Maschinen verteilt.

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