HomePlug – Netzwerk per Steckdose - Seite 3

Ausführlicher Test von HomePlug Adaptern von Allnet, devolo und Hama

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Die Technik und die Hindernisse

So schön das HomePlug-Konzept in der Theorie auch klingen mag, in der Praxis kommt es zu einigen technisch bedingten Komplikationen, die den Einsatz stark einschränken. Ein Leser berichtete beispielsweise von einigen Schwierigkeiten in Bezug auf HomePlug bei sich zu Hause, was auch der Grund für diesen Praxistest ist.
Bei HomePlug werden hochfrequente Frequenzen auf die 50 Hz Sinuswelle des Stromentzes moduliert. Diese hohen Frequenzen werden aber von einigen Quellen gestört oder gar gedämpft/gefiltert. So ist beispielsweise spätestens am Stromzähler Schluss, denn dieser filtert die hohen Frequenzen per Entstörfilter nahezu komplett weg. Pessimisten sprechen zwar immer noch von Abhörmöglichkeiten auch über den Stromzähler hinaus, für die normalen Adapter sind diese Restsignale aber viel zu schwach um noch verwertet werden zu können.

Bis hierher und nicht weiter – der Zählerkasten

Auch andere Geräte mit Entstörfilter oder Überspannungsschutz können das Powerline-Signal stark dämpfen. Besondere Probleme machen dabei Steckdosenleisten und Kabeltrommeln, vor allem wenn in der Steckerleiste noch weitere Geräte eingesteckt sind, die ie Signale ebenfalls stören können. Zu den Risikokandidaten zählen hierbei PCs, Monitore, Mikrowellen und sonstige getaktete Geräte aller Art. Noch dazu entstehen weitere Störeinflüsse durch das einfache Ein- und Ausschalten elektrischer Geräte.
Als weiteres Hindernis kann die sogenannte Phasentrennung gezählt werden. Die besten Ergebnisse erzielen HomPlug-Geräte, wenn sie alle an der gleiche stromführenden Leitung (Phase) hängen. Viele Zimmer sind jedoch mit unterschiedlichen Phasen angebunden. In einem normalen Haushalt existieren normalerweise drei dieser getrennten Phasen. Für moderne HomePlug-Adapter sollte diese Phasentrennung dank Phasenkoppler und Trennfilter aber eigentlich keine sonderlichen Probleme mehr darstellen.
Viel ausgeprägter ist der Leistungsabfall hingegen, wenn man mehrere HomePlug-Geräte im gleichen Stromnetz einsetzt. Alle angesteckten Adapter müssen sich gemeinsam die mögliche Übertragsungsrate teilen, außerdem können Zugriffskollisionen auftreten. Deren Erkennung und Vermeidung erfordert einigen Aufwand. Denn wenn sich Zugriffe zweiter Adapter auf das Netzwerk überschneiden, gehen beide Pakete verloren. Die neuen Versuche müssen natürlich zu unterschiedlichen Zeiten gemacht werden. Insgesamt kommt beim gleichzeitigen Zugreifen mehrer Adapter häufig weit weniger als bei Aufteilung die theoretisch mögliche Datenrate zustande. Hierbei werden außerdem die Leitungen benachteiligt, die schon aus anderen Gründen gestört werden.
All diese Dämpfungen und Störungen führen außerdem zu einer Verringerung der maximal möglichen Reichweite. Diese ist jedoch mit 200 Metern für die meisten Häuser und Wohnungen ausreichend dimensioniert. Bei stark gestörten und gedämpften Leitungen in Verbindung mit einer komplizierten Verlegung der Leitungen kann es aber vorkommen, das zwei gegenüberliegende Zimmer sich nicht miteinander verbinden lassen. In großen Mietshäusern wäre eine Kenntnis über die Verlegung der Leitung in vielen Fällen von Vorteil, vorausgesetzt man hat auf diese Informationen überhaupt Zugriff.

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