RIM erwägte Umstieg auf Android

Doch es gebe zu wenig Differenzierungspotential

In einem Interview mit dem britischen Telegraph äußert sich RIMs aktueller Geschäfsführer, Thorsten Heins, zur Zukunft des angschlagenen Smartphone-Herstellers. Heins betreibt dabei viel Schönfärberei und prahlt: “Wenn man unsere Plattform anschaut, dann wächst sie immer noch. Wir haben ein Smartphone-Modell, dass sich weltweit allein über 45 Mio. mal verkauft hat.” Andere Zahlen unterschlägt Heins – etwa dass RIMs Aktienkurs vom ehemaligen Hoch von 140 US-Dollar auf 7,25 US-Dollar pro Aktie gefallen sind. Oder dass die Anzahl der Mitarbeiter von 20.000 auf 11.000 geschrumpft ist.

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Parallel enthüllt Heins allerdings auch einige interessante Details über RIM und dessen Strategie: So habe der kanadische Smartphone-Hersteller zwischenzeitlich durchaus den Umstieg auf Google Android erwägt, sich aber dann dagegen entschieden. Heins erklärt, Android biete zu wenig Möglichkeiten sich von anderen Herstellern abzugrenzen. Deswegen wolle man lieber auf das kommende BlackBerry OS10 setzen und eine ganze “Plattform drumherum” aufbauen. Zudem sei der BlackBerry Messenger laut Heins weiterhin eine große Stärke RIMs, die man sich nur mit einem eigenen Betriebssystem bewahren könne.

RIM prüfe aber, ob man die BlackBerry-Marke eventuell an andere Hersteller lizensieren könne: RIM würde dann eine Referenz-Plattform entwickeln und diese Partnern wie beispielsweise Samsung oder Sony anbieten. Jene könnten dann auf Basis des Referenzdesigns eigene BlackBerry-Produkte vorstellen. Heins hält diese Möglichkeit durchaus für lukrativ, man müsse die Idee aber aktuell mit seinen finanziellen Ratgebern ausgiebig diskutieren.

Quelle: TheTelegraph

André Westphal

Redakteur

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