Einbau
Bei den Erläuterungen zum Einbau beziehen wir uns exemplarisch auf das BitFenix Colossus M Micro-ATX. Die beste Reihenfolge zum Einbau der Hardware kann von Gehäuse zu Gehäuse und der verwendeten Hardware variieren.
Viele ATX-Gehäuse besitzen heutzutage eine Aussparung, die an der Rückseite des Mainboards liegt. Sie sorgt dafür, dass CPU-Kühler eingebaut werden können, während das Mainboard bereits verschraubt ist. Auch in unserem Fall besitzt das Gehäuse solch eine Aussparung. Hier macht es also Sinn, das Mainboard ohne zuvor angebrachten CPU-Kühler zu montieren. Je nach Zugänglichkeit des Gehäuses kann jeder Bastler für sich entscheiden, ob er den Prozessor und den Arbeitsspeicher bereits vorher verbaut oder erst wenn das Mainboard installiert ist. Vorteilhaft ist in beiden Fällen, dass man im nächsten Schritt bereits das Netzteil sowie die Gehäuselüfter verbauen kann und der möglicherweise große CPU-Kühler nicht bei der Verkabelung stört. Nichtsdestotrotz gingen wir beim Einbau einen anderen Weg und installierten den CPU-Kühler, bevor das Mainboard im Gehäuse platziert wurde, um die folgenden Probleme aufzuzeigen.
Zuerst wird also der Prozessor auf den CPU-Sockel des Mainboards platziert, um die Ausrichtung und Position zu testen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Pins von der Hauptplatine mit dem Prozessor zueinander passen, die CPU also richtig ausgerichtet ist. Ansonsten kann es passieren, dass Mainboard und/oder Prozessor irreparabel beschädigt werden. Bevor der CPU-Kühler installiert werden kann, muss noch ein wenig Wärmeleitpaste auf dem Prozessor verteilt werden. Hier muss strikt nach Anleitung vorgegangen werden, da sonst ebenfalls das Risiko einer dauerhaften Beschädigung besteht. Sehr wichtig dabei ist, dass die Schrauben gleichmäßig festgeschraubt werden, da der Kühler sich sonst verkanten kann. Wenn nun noch der Arbeitsspeicher verbaut ist, ist die Vorbereitung des Mainboards abgeschlossen.
Im nächsten Schritt geht um die Vorbereitung des Gehäuses. Anfangs müssen die sogenannten Abstandhalter installiert werden. Das sind wenige Millimeter hohe Metallstücke, die in das Gehäuse geschraubt werden und selbst ein Gewinde besitzen. Sie verhindern, dass das Mainboard direkten Kontakt zum Gehäuse aufnimmt, da es ansonsten zu Kurzschlüssen käme. In unserem Fall sind die Abstandshalter schwarz, aber oft kommen sie auch golden daher. Sie sind im folgenden Bild bereits montiert zu sehen. Wichtig ist, dass darauf geachtet wird, in welche Löcher des Gehäuses die Abstandshalter gedreht werden müssen. Dies hängt alleine vom Mainboard ab, weshalb man darauf gesondert achten muss. Zur Vorbereitung in diesem Schritt gehört auch, dass die Mainboardblende an der Rückseite angebracht wird.
Der dritte Schritt ist dann auch schnell erledigt, da nun nur das vorbereitete Mainboard in das Gehäuse gebaut und fest verschraubt werden muss.
Im vierten Schritt geht es um den Einbau des Netzteils. Das Colossus M besitzt eine Blende, die zunächst vom Gehäuse ab- und anschließend an das Netzteil angeschraubt werden kann. Gemeinsam lassen sie sich nun leicht im Gehäuse anbringen und fest verschrauben. Wenn man sich für ein modulares Netzteil entschieden hat, sollten in diesem Schritt auch schon die entsprechenden Kabelstränge montiert und verlegt werden. Anschließend lassen sich auch problemlos die Kabel des Netzteils und der Gehäuselüfter an das Mainboard anschließen. Die Kabel vom Gehäuse (z.B. Front-USB und Power-Knopf) sowie die SATA-Kabel von Festplatten und optischen Laufwerken sollten nun ebenfalls verlegt und am Mainboard angeschlossen werden.
Hier sieht man nun auch gut das Problem, wenn der CPU-Kühler bereits verbaut ist: Es bleibt einfach nur sehr wenig Platz, um alle Kabel sauber zu verlegen. Dazu kommt, dass es (wie im letzten Bild oben zu sehen) passieren kann, dass wichtige Anschlüsse blockiert werden. Wenn das Gehäuse also die Möglichkeit bietet, den Kühler später zu verbauen, sollte man dies auch tun.
Wenn das Mainboard samt Peripherie, Kühler und auch das Netzteil verbaut sind, müssen die Erweiterungskarten eingebaut werden. Hier zeigt das BitFenix Colossus M Micro-ATX, dass es mit mehreren Konfigurationen klarkommt. Wenn man auf ein optisches Laufwerk verzichten kann, sind in der Regel zwei Grafikkarten möglich. Zusätzlich findet sich Platz für eine weitere Karte, z.B. für Sound, Netzwerk oder TV. Möglich ist dies durch die fünf Erweiterungsslots, die das Gehäuse bietet. Damit gehört es in Reihen der Micro-ATX-Gehäuse noch zu den wenigen Exemplaren. In der Regel haben solche Gehäuse nur vier Erweiterungsslots, wie sie entsprechend auch vom Mainboard bereitgestellt werden. Somit ist es meist nicht möglich, zwei Grafikkarten im Dual-Slot-Design samt einer zusätzlichen Erweiterungskarte zu verbauen.
Aber auch das BitFenix Colossus M Micro-ATX kann nicht bedingungslos zwei Grafikkarten aufnehmen: Soll wie in unserer dritten Konfiguration eine Wasserkühlnung mit einem Dual-Radiator verbaut werden, bleibt für die obere Karte kein Platz mehr. Hier sind die Lüfter und der Radiator insgesamt zu breit.
Noch ein Wort zu den Lüftern: Mehr als noch in großen Gehäusen ist es unter Umständen ratsam, auf Grafikkarten zu setzen, die die erwärmte Luft direkt aus dem Gehäuse herauspusten. Dies ist oft bei Karten im Referenzdesign der Fall, die auf sogenannten Radiallüfter setzen. Im Gegensatz dazu stehen die Grafikkarten aus diesem Bericht, die die Luft schlicht direkt auf die Platine pusten, von wo aus sie sich wieder im Gehäuse verteilt wird. Hier ist oft die Chance höher, dass es zu einem Hitzestau und damit höheren Temperaturen kommt, da es passieren kann, dass die bereits erwärmte Luft erneut vom Lüfter zum Kühlen der Karte genutzt wird. Hier sollte also darauf geachtet werden, dass erwärmte Luft von den übrigen Gehäuselüftern schnell hinausbefördert wird, wenn es die Grafikkarte nicht selbstständig macht. Entsprechend sollte auch an der Rückseite des Gehäuses die Möglichkeit bestehen Lüfter anzubringen.
Einbau der AIO-Wasserkühlungen
Soll nachträglich eine AIO-Wasserkühlung eingebaut werden, reicht es, beide Seitenwände des Gehäuses und anschließend den alten CPU-Kühler samt Halterung zu entfernen. Anschließend kann die Backplate der Wasserkühlung installiert werden, an der der Kühlblock angeschraubt wird. Bevor man dies tut, sollte man aber wissen, wie die Schläuche ausgerichtet sein müssen. Dies hängt davon ab, wie lang die Schläuche sind und wo sich der Radiator befinden soll. Bei der 120er-Version sollten sich die Schlauchbefestigungen oben oder unten befinden, wie in den folgenden Bildern zu sehen ist.
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