Micro-ATX Build Guide - Seite 2

Besonderheiten beim Aufbau eines kleinen Systems

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Auswahl der Hardware

Anfangen möchten wir mit ein paar Tipps, worauf speziell bei kleinen Gehäusen im Vergleich zu herkömmlichen Tower-Gehäusen geachtet werden sollte.
Da die restliche Hardware maßgeblich vom verwendeten Gehäuse abhängt, sollte man sich mit diesem schon am Anfang beschäftigen. So gibt es Gehäuse, die zwar viele Festplatten aufnehmen können, aber wo Grafikkarten in der Länge stark beschränkt sind. Oder es gibt Gehäuse, die zwar sehr klein sind, dann aber vielleicht nur ein oder zwei Festplatten aufnehmen können. Auch sehr oft vertreten sind welche, die nur kleine CPU-Kühler fassen können, wo es sich also anbietet, auf sogenante Top-Blow-Kühler zu setzen. Meistens sind die beim Prozessor beigelegten Kühler so aufgebaut. In unser Gehäuse passt aber problemlos ein Tower-Kühler, weshalb wir in Sachen Luftkühlung auf den Dienst eines Noctua NH-U14S-Kühlers vertrauen. Für die Konfigurationen mit All-in-one-Wasserkühlungen haben wir uns für Enermax Liqtech entschieden, einmal in der 120er- und einmal in der 240er-Variante.



Die verschiedenen Kühler

Als sehr wichtige Frage stellt sich anfangs natürlich auch, wie groß der zukünftige PC denn werden soll. In großen Tower-Gehäusen, die in der Regel unter dem Schreibtisch Platz finden, können Mainboards im herkömmlichen ATX-Standard verbaut werden. Im Gegensatz dazu stehen kleine Gehäuse, die häufig auch auf dem Schreibtisch ihren Einsatzort haben. Damit sie nicht so groß ausfallen, wird in der Regel auf die Kompatibilität zu ATX-Mainboards verzichtet. Stattdessen sind dann nur Mainboards mit dem Formfaktor Micro-ATX oder Mini-ITX möglich. So ist es auch bei dem von uns verwendeten Gehäuse Colossus M Micro-ATX, das mit den Abmessungen von 250x330x374 mm (BxHxT) aber auch schon zu den “größeren kleinen” Gehäusen gehört. Abgesehen von der eigentlichen Größe spielt es bei einem Gehäuse auch eine entscheidende Rolle, wie viele Laufwerke es aufnehmen soll.

Auf den CPU-Kühler muss in einem Micro-ATX- oder gar Mini-ITX-Gehäuse in der Regel ein größeres Augenmerk gelegt werden. Hierbei spielt nicht nur die reine Höhe des Kühlers eine Rolle, sondern auch die Breite. So kann es wie auch in unserem Fall passieren, dass der Kühler leicht über einen PCIe-Slot des Mainboards ragt und somit den Einbau einer Grafikkarte verhindert. Zumindest hatten wir die Möglichkeit, den Kühler um 90° zu drehen, was aber wiederum dem Luftstrom geschadet hätte. Mit einem anderen Mainboard, bei dem der CPU-Sockel weiter weg vom ersten Erweiterungsslot ist, bestünde das Problem nicht. Man sollte sich also vor dem Kauf genau erkundigen, ob Gehäuse, Mainboard und CPU-Kühler zusammenpassen. Oft helfen in diversen Foren auch sogenannte Sammelthreads oder der Support der jeweiligen Hersteller sowie die Mitglieders des Forums.



Cougar Power 550W ohne Kabelmanagement

Viel Aufmerksamkeit schenken sollte man auch dem Netzteil. Kleine Gehäuse sind oft so konzipiert, dass nur Standard-ATX-Netzteile verbaut werden, die eine bestimmte Länge nicht überschreiten. So fallen meistens dann auch Netzteile mit Kabelmanagement heraus. In unserem Fall ist dies zwar möglich, aber dann hat eventuell eine lange Grafikkarte nicht mehr genügend Platz. Beachtet werden muss auch, ob das Gehäuse überhaupt ATX-Netzteile aufnehmen kann oder ob z.B. nur SFX-Netzteile möglich sind, die deutlich kleiner sind und oft nicht so viel Leistung wie herkömmliche Netzteile liefern.

Was Festplatten und den Arbeitsspeicher angeht, kommt es sehr stark auf die eigenen Bedürfnisse an. So hängt z.B. viel vom benötigten Speicherplatz ab, ob man auf 2,5- oder 3,5-Zoll-Festplatte setzen möchte. In kleinen Gehäuse passen oft mehr 2,5″- als 3,5″-Platten hinein, allerdings sind diese auf den Preis gerechnet etwas teurer.
Beim Arbeitsspeicher stellt sich auch die Frage nach der Anzahl der Module. Wer möglichst viel Arbeitsspeicher nutzen möchte, greift meist zu vier Modulen, was aber bei Mini-ITX-Mainboards meist nicht möglich ist, da diese in der Regel lediglich zwei RAM-Bänke bereitstellen. In diesem Bericht verwendet wir auch nur zwei RAM-Module, dazu eine SSD und eine herkömmliche HDD im 3,5-Zoll-Format.


Arbeitsspeicher und Festplatten

Eike Sagawe

Test-Redakteur

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