Japaner übernehmen ARM

Softbank zahlt 28,8 Mrd. Euro für englische Chipentwickler

Der japanische Technologieriese Softbank will die englischen Mobil-Chip-Designer ARM Holdings übernehmen und dafür 24 Milliarden britische Pfund zahlen, umgerechnet 28,8 Mrd. Euro. Das sind 43 % mehr als ARM laut letztem Aktienkurs wert war. Softbank plant nach eigenen Angaben, die Mitarbeiterzahl von ARM in den nächsten fünf Jahren zu verdoppeln.

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Die Übernahme hängt noch von der Zustimmung der Aktionäre von ARM und britischer Aufsichtsbehörden ab, aber ARMs Vorstand hat bereits „einstimmig bestätigt“, dass sie den Aktionären die Zustimmung zur Übernahme empfehlen werden.
Management und Geschäftsmodell von ARM werden unangetastet bleiben, erklärte Softbank.
ARM entwickelt und lizensiert CPUs, Grafikchips und andere Mikroprozessortechnologien, die in den allermeisten Smartphones und Tablets, aber mittlerweile auch in Servern eingesetzt werden. Anfang Juni hatte ARM mit dem Cortex-A73 seinen neuen CPU-Kern vorgestellt, der ab Ende dieses Jahres in Prozessoren eingesetzt werden soll.
Softbank hatte in der Vergangenheit bereits Vodafone Japan und in den USA den Telekommunikationsanbieter Sprint aufgekauft. Die Übernahme von ARM wollen die Japaner durch eigene Reserven und einen langfristig angelegten Kredit der japanischen Mizuho Bank finanzieren.

In Großbritannien wird die Übernahme eines der Aushängeschilder der englischen Technologieindustrie zwiegespalten aufgenommen. Einerseits wird bedauert, dass die Firma japanisch wird, andererseits werden die von Softbank geplanten Investitionen natürlich positiv aufgenommen. Regierungsmitglieder erklärten, die Übernahme sei ein Zeichen, dass die britische Wirtschaft auch nach dem „Brexit“, der Entscheidung über den Austritt aus der EU, erfolgreich sein könne. Allerdings muss man dazu sagen, dass ARM für Softbank nach der Brexit-Entscheidung deutlich günstiger wurde, da das britische Pfund zuletzt einiges an Wert verloren hatte. Man mag darüber spekulieren, ob die Übernahme ohne Brexit überhaupt zustande gekommen wäre.

Quelle: BBC

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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