Vernee Mars Pro: 6GB-Smartphone im Test - Seite 4

Mit 6 GByte RAM für unter 160 Euro: Starkes 5,5"-Gerät mit einer unnötigen Schwäche

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Display & Kamera

Für den Bildschirm des Vernee Mars Pro treibt der Hersteller ein etwas seltsames Marketing-Spielchen. So bewerben die Chinesen den IPS-Bildschirm mit INCELL-Technik von JDI mit den vermeintlichen Qualitäten eines AMOLED-Bildschirms. Lustigerweise hat das sogar dazu geführt, dass einige Händler für das Smartphone fälschlicherweise ein AMOLED-Display ausweisen. Tatsächlich ist der Bildeindruck durchaus gut – kann aber entgegen der vollmundigen Versprechungen weder mit den besten LC-Displays wie beim LG G6 noch den Referenz-AMOLED-Modellen wie dem Samsung Galaxy S8 mithalten. Vielmehr legt Vernee hier ein für die Preisklasse tolles 1080p-Display vor, das eine solide Helligkeit, überdurchschnittliche Kontraste und relativ neutrale Farben bietet.

An den Seiten bietet das Mars Pro wie viele Modelle 2.5D-Glas. Das meint eine leichte Abrundung, wordurch sich die Ränder nahtloser anfühlen.
Wer an den Voreinstellungen des Bildschirms etwas zu meckern hat, kann über Miravision auch nachjustieren – kennt man von vielen, aktuellen Smartphones. Vernee integriert ebenfalls – wie bereits beim Thor E – eine Art “E-Ink-Modus”, welcher jedoch in der Praxis ziemlich sinnfrei bleibt. So wird der Bildschirm schlichtweg in einen monochromen Modus umgeschaltet, mit einer echten E-Ink-Darstellung mit deutlich stärkeren Kontrasten und ohne Hintergrundbeleuchtung hat das freilich wenig zu tun.

Nun ist da die Hauptkamera des Vernee Mars Pro. Sie operiert mit 13 Megapixeln und setzt auf den Sony IMX258 Sensor und eine Blende von f/2.0. Meistens schwächeln Smartphones unter 200 Euro speziell bei der Kamera. Hier bewegt sich das Vernee Mars Pro hingegen eher über dem Durchschnitt und kann bei Tageslicht relativ scharfe Fotos mit ausreichender Schärfe und etwas gedämpften aber neutralen Farben produzieren. Der Autofokus könnte zwar gerne eine Nummer schneller und vor allem präziser agieren, geht aber gerade noch in Ordnung. Die Mankos der Kamera kommen aber zum Vorschein, sobald die Sonne hinter den Wolken verschwindet bzw. das Tageslicht zur Neige geht. So nimmt hier das digitale Rauschen zu und die Filter wollen gerne ran an die Details im Bild. Aber etwas anderes wäre bei dieser Preisklasse, wenn man ehrlich ist, auch überraschend gewesen.

Videos nimmt das Vernee Mars Pro sogar auf Wunsch mit 4K auf. Allerdings ist die hohe Auflösung hier eher eine Spielerei, denn die 1080p-Aufnahmen anderer Flaggschiffe offenbaren dennoch mehr Details und legen eine höhere Grundschärfe an. Die 1080p-Aufnahmen des Mars Pro sind ebenfalls ok – es lässt sich für 30 fps sogar eine elektronische Bildstabilisierung zuschalten. Die Auswirkungen halten sich aber leider in Grenzen, so dass dennoch ein ruhiges Händchen von Vorteil ist.

Die Frontkamera kann ich zwar ebenfalls nicht mit den Pendants hochpreisigerer Modelle messen, ist für die ausgerufenen 160 Euro des Vernee Mars Pro aber ebenfalls völlig in Ordnung. Ein Selfie-Experte ist das Vernee Mars Pro jetzt nicht unbedingt, aber insgesamt bieten sowohl Haupt- als auch Frontkamera bessere Qualität, als man sie von vergleichbaren Smartphones dieser Preisklasse gewohnt ist.

André Westphal

Redakteur

6 Antworten

  1. GearbestKunde sagt:

    Handelt es sich um einen Zufall das hartware.net so viel von Gearbest erwähnt?
    Bin ich ein Einzelfall der trotz Bezahlung seit über 10 Tagen mit unwichtigen Rückfragen beschäftigt wird? ( welches Ladekabel, Empfehlung für anderen Versand, erneute Bestätigung der Bestellung …) Hat es System das der Händler Bestellungen bewusst herauszögert (ich gehe wohlwollend weiterhin von einer Lieferung aus)?

    Vielen Dank für ein Feedback

    • Vernee/Xiaomi/gearbeitet Kunde sagt:

      Ja! Purer Zufall. Auch das ein tech/phone Redakteur Klamotten beim tech/phone Partner bestellt— aber keine Telefone, ist normal.
      2 Updates in 2 Wochen strafen auch alle Lügen die bei den anderen Telefonen von Vernee seit MONATEN auf Updates warten und behaupten würden es gebe keinerlei Support. Berner ist das, was gemeinhin als Chinaschrott bezeichnet wird. Xiaomi nicht. Hat Gründe.

  2. André Westphal sagt:

    Hey, also wir haben ja das Testmuster von GearBest bekommen, deswegen verlinken wir sie dann auch – steht ja auch deswegen so im Test.

    Ich hab auch schon völlig unabhängig davon mehrfach bei denen bestellt – mal Klamotten, und mehrfach die Xiaomi Mi Band 2 für Leute aus meinem Bekanntenkreis. Bei mir kam immer alles recht zügig an. Ich habe aber immer versicherten Versand genommen – der kostet dann ja irgendwie 1,50 Euro oder sowas in der Richtung mehr und Germany Express / Germany Priority oder wie es je nach Artikel genannt wird.

    Bei der Kleidung hatte ich es, dass ich erste eine Teillieferung bekam und dann nachfragte, wie es mit dem Rest aussieht, weil das für mich etwas undurchsichtig aufgeführt war. Da bot mir dann aber eine Erstattung an, falls ich nicht warten wollte – hab dann gewartet und dann kam der Rest irgendwie insgesamt ca. eine Woche später an als der erste Teil der Bestellung.

    Entsprechend hatte ich solche Probleme wie du noch nicht, ich habe privat aber bisher auch kein Phone bestellt.

  3. Eshter sagt:

    China products are poor!!!

  4. Also ich persönlich hatte vor einigen Monaten bei Gearbest ein XIaomi Mi 5 bestellt (Bezahlung mit Paypal), als es das damals für rund 200 Euro gab. Das hat länger gedauert als versprochen, weil es vermeintliche Probleme mit der Versandart gab, aber nach etlichem Hin und Her mit dem Support bei GB haben sie mir den Preisunterschied dann gutgeschrieben. Statt 7-10 Tagen dauerte der Versand knapp einen Monat, aber ansonsten war alles einwandfrei. Verpackung ausreichend sicher und Produkt wie bestellt und läuft immer noch einwandfrei 🙂
    Aber ansonsten kann ich die Rückfragerei nachvollziehen, war bei mir auch so. Aber Hauptsache, dass es am Ende alles geklappt hat.

  5. André Westphal sagt:

    @Vernee/Xiaomi/gearbeitet Kunde

    Natürlich ist das normal: Mit Smartphones hab ich als Redakteur genug Kontakt, deswegen bestelle ich die üblicherweise deutlich seltener als andere Produkte ;-).

    Und ich kann nur von den Geräten berichten, die ich getestet habe: Und die bekamen eben viele Updates – beim Thor E waren es im Testzeitraum ganze vier, hier zwei. Ich kann nur über das schreiben, was während des Testzeirtaums geschieht und nur über die Geräte, die ich vorliegen habe.

    Dass es eventuell bei anderen Geräten anders aussieht, obliegt mir nicht zu beurteilen.

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