Mediacenter im Eigenbau - Seite 9

Effizienter & leiser Medienserver und -Player auf Basis eines AMD Ryzen 3 2200G

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Fazit

Für einen reinen Mediaplayer hatte der Intel NUC schon gezeigt, dass man für rund 200 Euro sehr weit kommt und praktisch alle Formate abspielen kann. Für Steams In-House-Streaming hatte es aber nicht gereicht, genauso wenig kann man eine hochwertige Soundkarte oder SAT-Karte verbauen. Wenn die Größe des PCs nicht der entscheidende Faktor ist, haben wir euch in diesem Artikel eine Alternative vorgestellt. Mit rund 20 Watt Leistungsaufnahme im Leerlauf verbraucht das System das vierfache an Strom, bietet dabei aber auch die vierfache Leistung.

Interessant wird es vor allem, wenn man mehrere Festplatten unterbringen möchte und damit den Media-PC zum Server deklariert. So müssen für TV-Aufzeichnungen oder längere Downloads nicht das NAS und der PC parallel laufen, was den Stromverbrauch relativiert. Durch die Dämmung des PCs werden auch die Festplatten gedämmt und es wird insgesamt ruhiger. Dank des Blu-ray Brenners können direkt die Backups erstellt werden usw. Es gibt viele Vorteile, aber auch einen gewaltigen Nachteil: Das System, so wie wir es vorgestellt haben, kostet mit SAT-Karten und Soundkarten schnell um die 1000 Euro. Summiert man die Funktionalitäten wie von einem SAT-Receiver mit vier Empfangsmodulen, ein entsprechendes NAS, einen Media-Player etc. auf, dann erscheint der Preis aber nicht mehr ganz so astronomisch hoch.

Kommen wir noch kurz zum Fazit der einzelnen Komponenten:

ASUS TUF B450-Plus Gaming

Das ASUS Mainboard hat im Test vollkommen überzeugt. Es liegt preislich im Mittelfeld, arbeitet absolut unauffällig und zuverlässig. Die Beleuchtung kann ein netter Effekt sein, wenn man es mag – zum Glück kann man diese auch vollständig deaktivieren.

ASUS TUF B450-Plus Gaming

Das BIOS und dessen Möglichkeiten sind wie gewohnt umfangreich, auch wenn wir diesmal nicht so tief ins Detail gegangen sind. Für einen PC im mittleren Preisbereich ist das ASUS TUF B450-Plus definitiv eine gute Wahl.

be quiet! Shadow Rock TF2

Preislich liegt auch unser gewählter Kühler im Mittelfeld, absolut gesehen ist er dennoch nicht günstig. Am Ende dieses Tests können wir aber sagen, dass er einen nicht unerheblichen Anteil an der niedrigen Lautstärke hat. Da der Fokus in diesem Test auf einem möglichst lautlosen PC liegt, ist er definitiv eine gute Wahl gewesen.

be quiet! Shadow Rock TF2

Die sehr gute Montageanleitung und durchdachte Montage runden das Paket ab.

be quiet! PURE BASE 600

Das Gehäuse von be quiet! wurde aufgrund der Laufwerksschächte gewählt. Bei dem günstigen Einstiegspreis waren wir etwas skeptisch, wurden aber positiv überrascht. Die Verarbeitung ist tadellos, die Lüfter sind bei niedrigster Lüftereinstellung nicht heraushörbar und produzieren dennoch einen spürbaren Luftzug.

be quiet! Pure Base 600 (Quelle: be quiet!)

Das Pure Base 600 ist zudem extrem flexibel und kann sich auf nahezu alle Wünsche und Ideen einstellen. Die vorhandene Dämmung setzt dem Ganzen die Krone auf! TOP!

SeaSonic PRIME Titanium Fanless 600W

Dieser Artikel soll keine Werbeveranstaltung sein, aber auch beim Netzteil finden wir kaum Negatives. Einzig der etwas kurze Abstand zwischen den SATA-Steckern war im Test nicht ganz so vorteilhaft. Dafür arbeitet es absolut geräuschlos, ist sehr effizient, spannungsstabil und sieht obendrein noch gut aus.

SeaSonic PRIME Titanium Fanless 600W

Mit einem Preis von gut 200 Euro muss man es sich aber leisten wollen.

Crucial RAM und SSD

Beim Hauptspeicher und dem Solid-State-Drive haben wir nicht so hohe Ansprüche, aber hochwertig und haltbar sollte es schon sein. Daher empfehlen wir auch keine Übertaktung eines Systems, das permanent aktiv ist, da die Komponenten doch stärker belastet werden.

Unter diesem Aspekt macht man mit dem Ballistix Sport DDR4-2666 Speicher nichts verkehrt, auch die MX500 als SSD ist für einen solchen PC absolut ausreichend. In 20 Sekunden startet der PC bis auf den Desktop, schneller gehts auch mit einer deutlich höheren Investition kaum.

Marc Kaiser

Redakteur

8 Antworten

  1. TuKay sagt:

    Selten so eine sinnlose Zusammenstellung gesehen.

    600 W Netzteil für einen PC der nie über 100 W Load kommen wird.
    150 W – 200 W wäre hier angebracht, dann hätte man auch einen deutlich niedrigeren Idle Verbrauch.
    http://www.hardwareluxx.de/images/stories/galleries/reviews/nt-roundup-1200w-Okt12/effizienz.png

    Fullsize ATX für einen Media-PC macht noch nicht mal in Zusammenspiel mit den paar Erweiterungskarten Sinn. mATX, eher itx wäre angebracht.

    Die Soundkarte ist heutzutage Witzlos, ein externe DAC per USB oder Toslink angebunden mach mehr Sinn.

    Ein Gaming Board???

    echt schwache Leistung….

    • Marc Kaiser sagt:

      Das darf man sehen wie man will.
      Fangen wir beim Netzteil an: Ich würde sofort ein 200W Netzteil nehmen, das genauso lautlos arbeitet – gibt es aber nicht. 100W Übersteigt das System ebenfalls locker – schon mit SAT und Soundkarte bei voller CPU Last. Kommen da noch 2-3 Festplatten dazu, ist man deutlich darüber hinaus. Und das haben wir beim Netzteil auch extra ausführlich kommentiert. Zeig uns doch bitte das Netzteil, dass einen deutlich niedrigeren IDLE Verbrauch ermöglicht. Dann können wir versuchen es zu bekommen und nachzumessen.
      Fullsize ATX oder nicht ist doch eine Anwendungsfrage. Weder Micro-ATX noch Full-Size-ATX stellt man sich sichtbar hin. Wenn man dafür keinen geeigneten Platz hat, sollte man eher über den NUC als Mediaplayer nachdenken.
      Wo liegt denn bitte der Vorteil von einem externen DAC? Außer das man ein zusätzliches Netzteil braucht, keine Dolby-Headphone-Simulation vorhanden ist und man noch mehr Kabel benötigt?
      Das Gaming Board war eine ganz klare Entscheidung wg. HDMI 2.0.

  2. Tukay sagt:

    Wozu ein passives Netzteil, das lautlos arbeiten, wenn man einen normalen aktiven CPU-Lüfter + mehrere Case-Lüfter nutzt? Da macht es eher Sinn auf die Gehäuselüfter zu verzichten und ein gutes Netzteil oder den CPU-Lüfter zur Gehäuseentlüftung zu nutzen.

    Als Vorschlag wie man es bei gleichen oder niedrigeren Preis, Lautstärke, Leistungsaufnahme und Case-Volumen hätte besser machen können.

    https://geizhals.de/fractal-design-define-mini-c-fd-ca-def-mini-c-bk-a1530279.html
    https://geizhals.de/gigabyte-b450m-ds3h-a1845608.html (inkl hdmi 2.0b)
    https://geizhals.de/be-quiet-pure-power-10-300w-atx-2-4-bn270-a1564497.html
    https://geizhals.de/be-quiet-pure-rock-bk009-a1184606.html

    Die Gehäuselüfter werden nicht genutzt, für die Abluft wird der nach hinten gerichtete CPU-Lüfter verwendet. Die Pci-E Zusatzkarten die sie angehäuft haben könnten sie auch weiter nutzen.

    Es gibt auch genügend externe DAC ohne zusätzliche Netzteile und genügend Features. Der Vorteil daran ist es, es mit anderen Systemen (z.B. Laptop) ohne Probleme verwenden zu können.

    • Marc Kaiser sagt:

      Naja, günstiger geht immer. Das ist die Frage dann der Zielgruppe und der eigenen Bedürfnisse. Ich kann mit dem ASUS Board inkl. der guten Lüftersteuerung und dem passiven Netzteil im Normalfall einen lautlosen Rechner bekommen, der dann auch keine wirklichen Staubablagerungen im Inneren anhäuft. Mir ist das beispielsweise wichtig.
      Der Rest ist dann halt Geschmackssache, wobei dein Netzteil keinen besseren Wirkungsgrad bei den niedrigen Lasten hast und daher auch keine niedrige Leistungsaufnahme ermöglicht. Für unseren Testaufbau haben auch die Anschlüsse nicht gepasst.
      Ziel von dem Review war auch eher im Vergleich zum NUC zu zeigen wo man bei der Leistungsaufnahme usw. landet. Das man dann nach eigenen Wünschen ein Gehäuse auswählt, dürfte klar sein. Deshalb veröffentlichen ja auch wir und andere diverse Reviews zu Gehäusen, Mainboards und Co. In so einem beispielhaften Aufbau wie hier kann man die Vielfalt der Wünsche nicht abdecken. Ich kenne auch genug Leute, die noch eine starke Grafikkarte für MadVR einbauen, soweit wollte ich aber nicht gehen.

  3. TuKay sagt:

    ” wobei dein Netzteil keinen besseren Wirkungsgrad bei den niedrigen Lasten hast und daher auch keine niedrige Leistungsaufnahme ermöglicht. ”

    Man muss sich den Wirkungsgrad bei verschiedener Auslastung anschauen.

    Das System hat einen Idle Verbrauch im Bereich ~10-40 W, Load ~80-120 W

    Wäre bei einen 600 W Netzteil 80 Plus Gold (Max 90% Wirkungsgrad) im Bereich 2-7% und 13-20%
    Wäre bei einen 300 W Netzteil 80 Plus Bronze (Max 85% Wirkungsgrad) im Bereich 4-14% und 27-40%

    https://www.hardwareluxx.de/images/stories/galleries/reviews/nt-roundup-1200w-Okt12/effizienz.png

    Schauen wir einmal auf dieses Test, dort sehen wir das die Effizienz von Netzteilen im Bereich 0-20% am schlechtesten ist, bei 10% Auslastung etwa eine 10% niedrigerer Wirkungsgrade dessen, was das Netzteil leisten könnte, bei unter 5% Auslastung eher im Bereich bis -20% “sweetspot ~30-70%”

    Deshalb ist das “angepasste” 300W 80 Plus Bronze Netzteil, bei einer Idle und Load Auslastung im Bereich 10-120 W (Idle(~85%-10% = 75%), Load(~85%) auch Effizienter als das 600W 80 Plus Gold Netzteil (Idle(~90%-20% = 70%),Load(~90%-10% = 80%).

    • Marc Kaiser sagt:

      Nur das unser genutztes Titanium Netzteil (wie im Test beschrieben) schon bei 5% Auslastung einen Wirkungsgrad von über 83% erreicht…

  4. TuKay sagt:

    Leider übersehen, also “optimal” ~10% besser als ein passendes 80 Plus Bronze Netzteil.

    Idle 1-4 W und Load 8-12 W weniger Verbrauch.

    Bei 4 W Mehrverbrauch(0,25 €/kwh), würde es etwa 18 Jahre Laufzeit (24/7) brauchen, damit sich das 200€ Netzteil zum 40€ Bronze Netzteil rentiert. unter Load (12 W mehr) würde es sich schon nach 6 Jahren (24/7) rentieren. Da durch die Gehäuselüfter der einzige weitere Vorteil des lautlosen, passiven Netzteil, ja entfällt.

    • Marc Kaiser sagt:

      Ja, hättest du das Review komplett gelesen, hättest Du Dir vermutlich so einige Kommentare hier erspart.

      Und wenn die Lüfter alle im IDLE stehen, sehe ich die Bedenken der Gehäuselüfter nicht. Zumal je nach Gehäuse ein am Boden liegendes Netzteil ehh nicht die Abwärme der anderen Komponenten abführt.

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