Amarey A900 im Praxisbetrieb
Im Gegensatz zu den meisten anderen Roboter-Staubsaugern, die meistens ein System mit Schlangenlinien verwenden, bevorzugt der Amarey A900 klare Linien. Was zählt, sind aber die Saugergebnisse und die sind gut. Wie andere Konsorten liefert dabei natürlich auch dieses Exemplar manch unfreiwillig komische Einlage. Etwa steht in unserem Haushalt ein Stuhl, dessen Ständer vom A900 in der Höhe so eingeschätzt wird, dass ein Herüberfahren möglich sein sollte. Klappt aber in der Praxis nicht so recht, so dass der A900 den Standfuß quasi „begattet“ und dann doch rückwärts kehrt machen muss. Ist aber keine spezifische Verhaltensweise dieses Modells, sondern beispielsweise beim von uns getesteten 360 S6 im gleichen Szenario reproduzierbar.
Die Lautstärke? Im maximalen Modus, den man eigentlich als Standard nutzen sollte für ordnungsgemäßes Saugen, röhrt der A900 nicht weniger los als vergleichbare Modelle wie der Minsu-NV1 oder der 360 S6. Entspannt wird also niemand sein Buch lesen, während der A900 unter den Füßen hindurchfährt. Das ist aber normal und wer es leiser, aber weniger gründlich mag, kann auch zurückschalten. Die angegebene Akkulaufzeit von 2 Stunden kommt im „Standardmodus“ hin, im „Maximalen Modus“ sind es eher anderthalb Stunden.
Dabei ist der A900 spannenderweise etwas forscher als bisher von uns getestete Modelle und zwängt sich auch gerne mal durch Lücken, die Konkurrenzmodelle meiden. Dabei fährt er an größere Hindernisse langsam heran und tastet sich dann vor. Weitere Fahrten gehen nach der ersten Runde etwas schneller vonstatten, da die Karte gespeichert wird. Wer, wie bereits im Teil zur App erwähnt, bestimmte Bereiche besonders gründlich reinigen möchte, kann den Amarey A900 auch in Ecken bzw. zu Rändern von Möbelstücken abkommandieren oder eine bestimmte Fläche mehrfach durchkämmen.
Dabei nimmt der Amarey A900 auch Teppiche mit und hat bei deren Reinigung genausowenig Probleme wie bei Parkett- oder Dielenboden. Vorsicht ist bei Kabeln, Vorhängen oder Kleinteilen geboten, welche der Roboter gnadenlos ansaugt und im Zweifelsfall auch eine Weile mitschleift. Bleibt er dann potentiell hängen, nutzt er zum Einen seinen Lautsprecher, um sein Unheil mitzuteilen, schickt über die App aber auch eine Nachricht, welche über die Misere informiert.
Die Saugergebnisse sind sehr gut. Auch wenn der Spezialmodus zur Reinigung der Ecken dabei eine gute Idee ist, muss hier aber natürlich trotzdem der Mensch stets an einigen Stellen nachhelfen. Auch wer Haustiere besitzt, wird weiterhin mit smarten Staubsaugern wie diesem vermutlich weniger glücklich. Am besten schlägt sich der Amarey A900 auf Dielen-, Parkett- oder Linoleum-Böden, doch auch für Teppichbesitzer ist er definitiv geeignet.
Die Saugleistung mag mit 1400 pa in der Theorie unter einigen Konkurrenzmodellen liegen, ist in der Praxis aber ausreichend.
Wie andere Modelle fährt natürlich auch der A900 zurück zur Ladestation, droht ihm der Saft auszugehen. Kurios: Auf der Karte markiert Amarey die Ladestation übrigens nicht. Das erleichtert sonst bei konkurrierenden Anbietern etwas die Orientierung und wäre gerade bei der eher minimalistischen Darstellung der Karte eine nette Sache gewesen.
Dabei lässt sich der Staubbehälter an der Front leicht entnehmen. Allerdings wäre eine Schutzklappe über dem Einsaugschacht die Kür gewiesen – wie sie etwa beim 360 S6 vorhanden ist. Zieht man den Behälter heraus, ist er also immer sofort an einer Seite offen. Aufgrund der besonderen Konstruktion ist das nicht der ideale Lösungsweg. Dafür muss man dem Amarey A900 zugute halten, dass er trotz fehlenden Lasersensors effizienter navigiert als viele günstige Konkurrenzmodelle. Hier macht sich „Visual SLAM“ dann doch bezahlt.
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