
Anfang März noch hatte AMD seinen Investoren die Produktplanung für dieses Jahr vorgestellt und dabei bestätigt, dass neben den in Kürze erwarteten Ryzen Desktop-CPUs auch die High-End Ryzen Threadripper in diesem Jahr kommen werden. Eine letzte Woche zum Quartalsbericht gezeigte Roadmap nennt allerdings keinen Threadripper mehr, was zu Spekulationen führt.
Sowohl die Ryzen 3000 Serie als auch die nächste Generation der Ryzen Threadripper „High-End Desktop“ (HEDT) Prozessoren basieren auf der neuen „Zen 2“ Mikroarchitektur und werden in 7-Nanometer-Technik gefertigt, aber die Threadripper besitzen tradtionell mehr physische Kerne. Bei den CPUs vom letzten Jahr brachte AMD seine Ryzen 2000 mit vier bis acht Kernen auf den Markt, während die Ryzen Threadripper der zweiten Generation über 12 bis 32 Kerne verfügen.
Anfang März hatte AMD seinen Anteileignern und Investoren sowie der Presse noch eine „2019 AMD Client Lineup“ präsentiert, die neben den Ryzen 3000 auch die Ryzen Threadripper zeigten. Letztere allerdings noch ohne Terminangabe, wohingegen die dritte Generation der Ryzen Desktop-CPUs offiziell für Mitte diesen Jahres angekündigt wurden.
- AMD 2019 Client Lineup März
- AMD 2019 Client Lineup Mai
Ein Großteil dieser Präsentationsfolie ist gleich geblieben für den Quartalsbericht von letzter Woche, aber die neue „2019 AMD Client Lineup“ zeigt keine Ryzen Threadripper mehr. Es könnte sich natürlich um einen einfachen Fehler eines Mitarbeiters handeln, aber dies erscheint unwahrscheinlich aufgund der Bedeutung dieser Veranstaltung für die Finanzen von AMD. Plausibler scheint dagegen, dass AMD sich zunächst auf die populären Ryzen Desktop-Prozessoren und die hochpreisigen EPYC Server-CPUs konzentriert. Gegen diese stellt der Ryzen Threadripper einen relativ kleinen Teil von AMDs Einnahmen dar, weil entweder die Stückzahlen deutlich geringer sind (als Ryzen) oder die Gewinnspanne niedriger (als EPYC). Außerdem könnte die 7-Nanometer-Produktion bei Fertigungspartner TSMC in Taiwan langsam an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen, denn andere Auftraggeber wie Qualcomm und Apple nutzen ebenfalls die 7-nm-Technik von TSMC für ihre Chips.
Im letzten Jahr erschien die Ryzen 2000 Serie im April und AMD brachte die zweite Generation der Ryzen Threadripper erst im Oktober. Möglicherweise hat AMD die dritte Generation der HEDT-CPUs nun einige Monate nach hinten geschoben, bis der erste, erwartet hohe Nachfrageschub für die Ryzen CPUs etwas nachgelassen hat und man mehr Kapazitäten für die Ryzen Threadripper frei hat. Wie lange es damit noch dauert, ob bis Ende diesen Jahres oder sogar 2020, ist aber nach der letzten Roadmap nun wieder offen.
Quelle: AMD Präsentation (PDF)
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