
Im April hatte Intels führender Grafikarchitekt bereits Samsung besucht, was zu Spekulationen um eine Zusammenarbeit bei der Chip-Fertigung geführt hatte. Nun wird aus Korea berichtet, dass ein Vertrag kurz vor der Unterzeichnung stehe, aber es geht dabei nicht um Grafikchips, sondern um in 14-Nanometer-Technik gefertigte CPUs mit dem Codenamen „Rocket Lake“.
Es ist noch unklar, welchen Markt diese Prozessoren bedienen sollen, aber offenbar braucht Intel weiterhin Unterstützung bei der 14-Nanometer-Fertigung, sogar im angepeilten Zeitraum von nächstem und übernächstem Jahr. Die „Rocket Lake“ CPUs sollen nämlich erst in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres bei Samsung vom Band laufen und dann 2021 offiziell verfügbar sein.
Intel selbst verfügt über eine ganze Reihe von eigenen Chipfabriken und produziert normalerweise seine Prozessoren und Chipsätze selbst. Bei der Einführung der 10-Nanometer-Fertigung aber hatte es schon von Anfang an immer wieder Probleme gegeben, die dazu geführt haben, dass Intel seine 10-nm-CPUs mehrfach verschieben musste und die 14-nm-Generationen per sogenanntem ‚Refresh‘ immer wieder neu aufgelegt werden mussten. Nun kommen in diesem Jahr bekanntlich die ersten „Ice Lake“ 10-nm-CPUs in den Handel, aber die Produktion scheint noch nicht zufriedenstellend zu laufen, wenn Intel noch für 2021 neue 14-nm-Produkte plant statt bis dahin komplett auf die 10-Nanometer-Technik umzusteigen. Möglicherweise hat Intel aber auch die Nachfrage unterschätzt und die Fertigungslinien sind bereits langfristig ausgebucht. Eine Alternative zum Outsourcing der Chip-Produktion wäre der Bau neuer, eigener Chipfabriken, aber das benötigt Jahre, bis diese einsatzbereit sind.
Angeblich haben mehrere Gründe dazu geführt, dass Samsung den Auftrag von Intel bekommen wird. Der taiwanische Auftragsfertiger TSMC wäre auch in Frage gekommen, aber TSMC arbeitet zuletzt sehr eng mit Konkurrent AMD bei CPUs sowie Grafikchips zusammen und produziert weiterhin Mobilchips für Huawei, was für Intel etwas prekär werden könnte, wenn sich die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China noch verschärfen sollten. Außerdem heißt es aus Korea, dass Samsung Intel ein spezielles Angebot unterbreitet habe, nämlich nur 60 Prozent des Produktionspreises, den TSMC üblicherweise verlangt.
Quelle: SE Daily
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