HUAWEI plant neues Mate-Modell

Bei Mate handelt es sich um die Oberbezeichnung einer Serie des Herstellers HUAWEI. Unter dieser Bezeichnung werden mehrere Smartphones und ein Tablet geführt. Das neue Smartphone aus der Mate-Reihe soll in der zweiten Jahreshälfte 2020 erscheinen. Es gilt als sicher, dass es sich in die Riege der Top-Smartphones des Jahres einreihen und eventuell sogar als das beste Smartphone des Jahres bewertet werden wird. Es bleibt mit Spannung abzuwarten, ob das Smartphone den hohen Ansprüchen genügen wird, zumal der Hersteller durch den Android-Bann aus den USA vor Komplikationen steht und der Absatz von Modellen nach Ansicht von Experten erheblich erschwert werden dürfte.

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Design: Display auf der Rückseite?

Ein Patentantrag HUAWEIs lässt spekulieren, ob beim neuen Mate-Modell ein Display auf der Rückseite realisiert werden könnte. Ein solches Display könnte folgenden Funktionen dienen:

  • Uhranzeige und -einstellung
  • Nachrichten & Anrufe
  • Lautstärkeregelung
  • Vor- und Rückspulen

Es muss natürlich bedacht werden, dass Patentanträge Nährboden für Diskussionen sind und es nicht selten nur bei diesen Diskussionen bleibt. HUAWEI hat sich mit dem Patent zwar eine Idee gesichert, aber ob deren Umsetzung Anwendung findet, ist ungewiss. Dennoch spekulieren zahlreiche Quellen darauf, dass das neue Mate-Modell ein einzigartiges Flaggschiff werden und durch eine Vielzahl an Innovationen – mitunter eben das zusätzliche Display – das Fehlen der Apps und des Betriebssystems von Google ausgleichen soll.

Ein Display auf der Rückseite als Ergänzung zum vorderen Display solle, den Vermutungen nach, rund ausfallen und an die Bedieneinheiten der alten iPods von Apple erinnern. Es wäre bei der Umsetzung dieses Displays von einer hohen Bedienfreundlichkeit für Nutzer und einem unvergleichlichen Design auszugehen, wenngleich sich im selben Zuge Herausforderungen ergeben würden. Diese Herausforderungen bestünden in einer möglichen Verschmutzung der Kamera durch die Finger und in einer höheren Anfälligkeit auf Schäden. Eine Handyversicherung könnte bei einem solchen HUAWEI-Modell unumgänglich werden.

„Prozessor, dem nur Apple Konkurrenz machen kann“

Der Kirin 1020 wird wohl erstmals in einem HUAWEI-Modell zum Einsatz kommen und die Leistung im Vergleich zu Vorgängen um knapp 50 % steigern.

Bereits der Prozessor Kirin 990, der im HUAWEI Mate P30 verbaut war, erregte Aufmerksamkeit, weil er der erste kommerzielle 5G-SoC war. Beim neuen Mate-Modell wird HUAWEI voraussichtlich einen drauf setzen. Es wird der Kirin 1020 zum Einsatz kommen, dem nachgesagt wird, in diesem Jahr hinsichtlich der Performance weitestgehend konkurrenzlos zu bleiben. Nur von Apples Chip A14 werden ähnliche Leistungsdaten erwartet.

Der Kirin 1020 zeichnet sich u. a. durch eine Herstellung in einem neuartigen Verfahren aus. Im Rahmen dieses Verfahrens wird erstmals auf eine Strukturbreite von 5 Nanometern anstelle der bisher angewandten 7 Nanometer gesetzt. Dies ist die Basis dafür, dass der Prozessor leistungstechnisch in neue Sphären vordringt. Darüber hinaus trägt die nächste Generation des Mikroprozessordesigns in Form von Cortex-A78-Kernen zu einer schnelleren Rechenleistung bei. Alles in allem wird dem Kirin 1020 attestiert, bis zu 50 % schneller als die bisherigen HUAWEI-Top-Modelle zu sein. Von einer Steigerung der Akkukapazität und Kameraleistung ist ebenfalls auszugehen.

Fokus auf der Kamera

Den Innovationen durch den Kirin 1020 zum Trotz, soll der Fokus des neuen HUAWEI Mate auf der Kamera liegen. Diese Vermutung verleiht der Spekulation um ein ringförmiges Display auf der Smartphone-Rückseite eine gewisse Substanz. Weil die Kamera eine Penta-Kamera mit einem runden Design werden soll, erscheint die Integration des ringförmigen Displays auf der Rückseite des Smartphones umso plausibler.

Zu den einzelnen Kameras kursieren folgende Zahlen:

  • Hauptkamera mit vier Sensoren
  • Primärer Sensor mit 50 Megapixeln
  • Ultraweitwinkel-Kamera mit 40 Megapixeln
  • Telefotokamera: 2 Megapixel und optischer Dreifachzoom
  • Time-of-Flight-Sensor zur Unterstützung von Porträtaufnahmen

Google-Apps nicht vorhanden

Der Android-Bann aus den USA führt dazu, dass HUAWEI die eigene Benutzerfläche EMUI 10.1 aufspielen und Nutzern die eigene „App Gallery“ anbieten wird.

Als Folge des Handelsstreits zwischen den USA und China war bereits bei der 30er-Reihe von HUAWEI kein Google Play Store enthalten. Dies ändert sich bei der 40er Reihe ebenso wenig. Zwar mühte sich HUAWEI im letzten Jahr, Kompromisse und Aufschübe auszuhandeln. Diesen wurde stattgegeben, aber an der Aufnahme in die schwarze Liste durch die USA änderte dies nichts. In diesem Jahr ist das Aus für Android besiegelt.

Das Betriebssystem Android 10 wird demnach auf der Open-Source-Basis verwendet. Dieser Open-Source-Basis hat HUAWEI seine eigene Nutzeroberfläche EMUI 10.1 zugefügt. Der Play Store von Google ist durch die sogenannte „App Gallery“ ersetzt. In dieser App Gallery finden sich zwar einige Apps von Microsoft und Dienste wie Gmail lassen sich über den Browser nutzen, aber am insgesamt unpraktischen Angebot für den Großteil der Smartphone-Nutzer wird dies kaum etwas ändern.

Zu erwartende Preisgestaltung

Bei der Preisgestaltung kann nur gemutmaßt werden. Dass der Preis unterhalb der 1.000 € liegen wird, gilt als unwahrscheinlich. Dennoch wird HUAWEI, den Expertenvermuten nach, alles dafür geben, um neben dem Prozessor, der Kamera sowie dem Design auch im Preis den Android-Bann zu kompensieren und den Nutzern einen Kauf schmackhaft zu machen. Wie bereits bei den jüngsten Vorgängern könnte es sein, dass der Kauf eines neuen HUAWEI Mate mit dem Erhalt hochwertiger Kopfhörer einhergehen wird. Da dadurch den Nutzern der separate Kauf von High-End-Kopfhörern erspart bleibt, ist damit zu rechnen, dass diese Marketing-Strategie Anklang finden und die Absatzzahlen steigern wird. Aber Näheres ist gänzlich unbekannt.

Fazit

Schlussendlich wird mit dem Kauf eines neuen HUAWEI Mate ein Top-Smartphone erworben, selbst wenn nur die Hälfte der berechtigten Mutmaßungen über Innovationen am Smartphone tatsächlich eintreten wird. Der Preis wird in Relation zu anderen High-End-Smartphones aus diesem Jahr wahrscheinlich gerechtfertigt sein. Interessierten Personen stellt sich somit einzig und allein die Frage, ob sie den Verzicht auf das Google-Betriebssystem in Kauf zu nehmen bereit sein werden. HUAWEI macht den Wechsel durch die hohe Qualität des Smartphones definitiv schmackhaft. Aber der praktische Nutzen darf bei vielen Personen angezweifelt werden.

Frank Schräer

Herausgeber, Chefredakteur und Webmaster

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