ARM: Unternehmensgründer sieht Übernahme durch Nvidia sehr kritisch

Es gebe bereits Anzeichen für unfairen Wettbewerb

Nvidia möchte den britischen Chip-Entwickler ARM übernehmen. Per se ist dieser Deal beschlossene Sache, muss aber aktuell noch von den zuständigen Kartell- und Wettbewerbsbehörden abgesegnet werden. Es wurden bereits mehrfach kritiche Stimmen laut, nicht nur aus Peking, sondern auch aus Großbritannien. So lautet die Befürchtung, dass Nvidia nach der Übernahme die Technologien von ARM bevorzugt für sich selbst einspannen könnte. Derartiges bestritt Nvidia bisher: ARM solle unabhängig bleiben. Laut dem Gründer des Unternehmens zeige sich aber schon jetzt, dass die Worte nicht den Taten entsprächen.

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40 Mrd. US-Dollar will Nvidia für ARM zahlen, sollte die Übernahme denn nun durchkommen. Der Gründer von Acorn, quasi dem ARM-Vorgänger, der auch am Aufbau von ARM beteiligt gewesen ist, meint bereits Anzeichen zu erkennen, dass Nvidia seine und die Produkte von ARM eng koppeln wolle. Das erkenne man beispielsweise bereits an der Ankündigung neuer Server-Prozessoren auf ARM-Basis. Da vermutet Hauser, dass Nvidia ein Interesse daran haben werde, bei ARM die Entwicklungen in Zukunft so auszurichten, dass die in erster Linie der größeren Unternehmensstrategie von Nvidia dienen.

Komplex ist das Thema, da etliche Hersteller die Technologien von ARM lizenzieren, um darauf eigene Chip-Designs aufzubauen. Dazu zählen etwa Apple, MediaTek, Qualcomm, Samsung und viele mehr. Sollte Nvidia da ARM drängen, Chip-Entwicklungen vor allem auf Nvidias Bedürfnisse zuzuschneiden, könnten die Partner darunter leiden. Ob es wirklich so kommen könnte, ist jedoch schwer zu sagen.

Quelle: The Telegraph

André Westphal

Redakteur

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